Hausärzte in Bremen: Alarmierende Unterversorgung für alle Generationen!
Blumenthal kämpft gegen Hausärztemangel: Unzureichende Versorgung erfordert neue Konzepte zur gleichmäßigen Arztverteilung in Bremen.

Hausärzte in Bremen: Alarmierende Unterversorgung für alle Generationen!
In der Freien Hansestadt Bremen wird die medizinische Versorgung zunehmend zum zentralen Ärgernis für viele Bürgerinnen und Bürger. Jochen Windheuser, stellvertretender Sprecher des Arbeitskreises Gesundheit und Pflege in der Seniorenvertretung Bremen, macht auf die gravierenden Missstände aufmerksam, die sich aus der ungleichen Verteilung der Hausärzte ergeben. Vor allem in den Randlagen wie Blumenthal ist die Versorgung unter den Erwartungen, was nicht nur ältere Menschen betrifft, sondern Familien und alle Generationen. „Die Hausärzte verschwinden regelrecht aus den Stadtteilen“, so Windheuser. Dieser Trend ist alarmierend und erfordert schnelles Handeln.
Die kassenärztliche Vereinigung muss, so Windheuser, die Verantwortung für eine kleinteiligere Steuerung der hausärztlichen Versorgung übernehmen. „Die gängige Arztpraxis ist ein Konzept von gestern“, kritisiert er den Status quo und fordert moderne Arbeitsplätze, die die Ansprüche junger Medizinerinnen und Ärzte gerecht werden. Erste Erfolge zeigen sich in Bremerhaven, wo ein neues medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) bereits positive Impulse gibt. Aber das ist nur der Anfang.
Bedarfsplanung für eine gerechtere Versorgung
Die landesweite Bedarfsplanung spielt eine zentrale Rolle bei der Sicherstellung der ambulanten Gesundheitsversorgung in Deutschland. Die Richtlinie zielt darauf ab, dass dort Ärztinnen, Ärzte und Psychotherapeuten neue Niederlassungsmöglichkeiten erhalten, wo sie wirklich gebraucht werden. Die Kassenärztlichen Vereinigungen müssen die örtlichen Gegebenheiten analysieren und darauf reagieren, um Unter- und Überversorgung zu vermeiden. Es gilt sicherzustellen, dass niedergelassene Ärzte dort angesiedelt werden, wo der Bedarf am höchsten ist. Ein Versorgungsgrad unter 110% bedeutet beispielsweise, dass ein Gebiet offen für neue Zulassungen ist.
Die Gesundheitsbehörde sieht sich auch auf Bundesebene zunehmend in der Pflicht. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard hat den Handlungsbedarf erkannt und betont, dass mehr Hausärztinnen und -ärzte für Bremen dringend notwendig sind. In vielen Stadtteilen wird das Thema Gesundheitsversorgung hot diskutiert, und die Pläne zur Reform der Bedarfsplanung sollen helfen, die Missstände zu beheben.
Ländliche Räume: Herausforderungen und Lösungen
Die Daseinsvorsorge in ländlichen Regionen ist eine besondere Herausforderung. In diesen Gebieten gibt es oft weniger Gesundheitsversorgungseinrichtungen, und lange Anfahrtswege zu Ärzten sind für die Bevölkerung üblich. Dies wird durch die teilweise höhere Krankheitslast in diesen Regionen noch verstärkt. Einfache Lösungen sind gefragt, doch oft mangelt es an Ideen und der Umsetzung. Innovative Versorgungskonzepte, wie etwa Kooperationen zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen oder auch telemedizinische Ansätze, könnten Abhilfe schaffen.
Die Notwendigkeit, die medizinische Versorgungsplanung in die Daseinsvorsorge zu integrieren, könnte ein Schlüssel zur Lösung dieser komplexen Probleme sein. Entscheidungen müssen getroffen werden, die den Bedürfnissen der Bevölkerung gerecht werden. Laut BPP ist die durchschnittliche Erreichbarkeit von Ärzten in ländlichen Regionen nicht gegeben, was dazu führt, dass viele Menschen keine regelmäßige medizinische Versorgung in Anspruch nehmen. Hier ist Handlungsbedarf auf allen Ebenen gefordert.
Um diese Herausforderungen zu meistern, sind nicht nur neue Medizinische Versorgungszentren und innovative Konzepte gefordert, sondern auch ein Umdenken in der Ausbildung und Anwerbung neuer Ärzte. Die Gesundheitsversorgung in Bremen steht an einem Scheideweg: Entweder es gelingt, diesen Problemen mit nachhaltigen Lösungen zu begegnen oder die medizinische Versorgung gerät weiter ins Hintertreffen.