Steigende Fälle sexuellen Missbrauchs: Bremen muss handeln!

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Zunahme sexueller Gewalt an Kindern in Bremen und Bremerhaven fordert präventive Maßnahmen von Polizei und Opferschutzvereinen.

Zunahme sexueller Gewalt an Kindern in Bremen und Bremerhaven fordert präventive Maßnahmen von Polizei und Opferschutzvereinen.
Zunahme sexueller Gewalt an Kindern in Bremen und Bremerhaven fordert präventive Maßnahmen von Polizei und Opferschutzvereinen.

Steigende Fälle sexuellen Missbrauchs: Bremen muss handeln!

In Bremen sorgt ein besorgniserregender Anstieg von Fällen sexuellen Missbrauchs an Kindern für Alarmstimmung. Seit 2015 haben sich die Zahlen nahezu verdoppelt. Auch Bremerhaven verzeichnet einen Anstieg, wie die polizeiliche Kriminalstatistik zeigt. Doch was ist der Grund für diese besorgniserregenden Entwicklungen? Die Polizei führt die gestiegenen Zahlen auf eine erhöhte Sensibilisierung der Bevölkerung zurück, die dazu beiträgt, dass mehr Fälle gemeldet werden.

Die Aufklärungsquote bei sexuellen Delikten liegt aktuell bei fast 75 Prozent, was Hoffnung gibt. Dennoch bleibt die Herausforderung groß. Um dem entgegenzuwirken, setzt die Polizei auf Präventionsprojekte in Schulen. Auch der Opferschutzverein Weißer Ring engagiert sich und verteilt sensibilisierende Kinderbücher in Kitas in Bremen Nord. Diese Maßnahmen sollen das Bewusstsein der Kinder für gefährliche Situationen schärfen.

Eine wichtige Sensibilisierung

Experten wie der Kinderpsychotherapeut Lars White betonen die Bedeutung, Kinder frühzeitig über sexuelle Gewalt zu sensibilisieren. Gerade jüngere Kinder sind besonders verletzlich, da sie häufig aufgrund von Sprachbarrieren und der Abhängigkeit von Vertrauenspersonen nicht in der Lage sind, sich zu schützen. Täter kommen oft aus dem familiären Umfeld, weshalb es essenziell ist, Eltern zu sensibilisieren, damit sie Gefahren klar und kindgerecht ansprechen können.

Die Aufklärung muss kindgerecht sein, betont die Forschungsstelle für Sexualaufklärung. Eltern sollten konkrete Beispiele und geeignete Medien nutzen, um das Thema anzusprechen. Dabei sollten übermäßige Ängste vermieden und die Kinder vielmehr ermutigt werden, ihre eigenen körperlichen Grenzen zu erkennen und „Nein“ zu sagen. Es gilt, die Anzeichen für möglichen Missbrauch zu erkennen, wie etwa verändertes Verhalten oder eine ungewohnte sexualisierte Sprache.

Hilfsangebote für Betroffene

Für betroffene Kinder gibt es in Bremen eine Reihe von Anlauf- und Beratungsstellen, die Unterstützung bieten. Dazu zählen:

  • Kinder- und Jugendschutztelefon: Tel.: 6 99 11 33
  • Beratungsstelle Kinderschutz-Zentrum Bremen: Tel.: 0421 240 112 20, Mail: ksz@dksb-bremen.de
  • Telefonseelsorge der Bremischen Evangelischen Kirche: Tel.: 0800 111 011 1 oder 0800 111 022 2

Diese Angebote sind essenziell, um Kindern Sicherheit zu geben und ihnen die Möglichkeit zu bieten, über Erlebtes zu sprechen. Der WEISSE RING setzt sich nicht nur für die Prävention ein, sondern bietet auch umfassende Beratung und Unterstützung für die Opfer an. Ziel ist es, die Kinder zu stärken und ihnen das Recht zu vermitteln, ihre eigenen Grenzen zu wahren und Nein zu sagen. Ein wichtiges Anliegen, das sowohl Kinder als auch Eltern betrifft.