Burglesum: Eltern kämpfen um bessere Schulbedingungen für ihre Kinder!
Eltern in Burglesum fordern dringend Lösungen für marode Schulen. Diskussionen über Schulinfrastruktur dauern an.

Burglesum: Eltern kämpfen um bessere Schulbedingungen für ihre Kinder!
In Lesum sind die Eltern besorgt: Die Schule am Steinkamp ist in einem katastrophalen Zustand. Marode Holzfensterfronten, durch die bereits Pflanzen wachsen, und der Einzug von Nagetieren ins Gebäude sind nur die Spitze des Eisbergs. „Die Aula kann im Winter nicht genutzt werden, sie ist einfach zu kalt“, berichtet Katja Otte, die Schulelternsprecherin. Auch die Klassenzimmer sind kaum benutzbar, da rostige Rohre Wasser abgeben. Die Kunsträume stehen seit zwei Jahren leer, da dort das Abwasser gestanden hat. Die Situation schreit nach Veränderung, und das auch schon seit 2016.
Die Elterninitiative Burglesum fordert nun Lösungen zur Schulstandortentwicklung. Bei einem Besuch des Bildungsstaatsrats Torsten Klieme wurde die drängende Problematik thematisiert. Tragisch, dass viele dieser Herausforderungen auf einen finanziellen Investitionsstau zurückzuführen sind, der deutschlandweit bei über 54,8 Milliarden Euro liegt, wie Architekturblatt berichtet. „Jede Kommune hat ihren eigenen Ballast zu tragen, und in unserem Fall hat das schon zu langen Diskussionen über die Zukunft der Schulen geführt“, erklärt Otte weiter.
Ein Blick auf die bauliche Misere
Der Zustand der Schulen in Deutschland ist alarmierend. Bröckelnder Putz, undichte Fenster und unhygienische Toiletten sind weit verbreitet. Dies stellt die Bildungseinrichtungen vor große Herausforderungen: Die steigenden Kinder- und Schülerzahlen, die Inklusionsarbeit und das Recht auf Ganztagsbetreuung lassen viele Schulen buckeln. Mit einem Investitionsrückstand, der aufgrund steigender Baupreise enorm gewachsen ist, bleibt vielen Kommunen nur wenig Handlungsspielraum.
In Lesum ist die Situation besonders prekär. Schüler der neuen Grundschule sitzen in Mobilbauten, und eine Klärung über einen endgültigen Standort steht noch aus. Oberschüler müssen auf ihren Pausenhof verzichten, weil Teile der Schulangebote durch Interimstandorte der Grundschule blockiert sind. Das Konzept der umgekehrten Inklusion kann hier nicht umgesetzt werden, ebenso wenig wie die Antworten auf offene Fragen zur Zusammenführung der Oberschule an einem einzigen Standort.
Hoffnung auf bessere Lösungen
Doch nicht alles ist düster: Es gibt Licht am Ende des Tunnels. Der Bildungsstaatsrat hat die Planung zur Erweiterung der Mobilbauten für die Grundschule bereits beauftragt und die Finanzierung ist gesichert. Die Eltern hoffen, dass der Ganztagsbetrieb nach den Herbstferien starten kann. Zudem favorisiert Klieme ein Grundstück neben der Paul-Goldschmidt-Schule für einen Neubau der Grundschule. Die Aussicht auf Transparenz und vierteljährliche Gespräche mit den Eltern gibt Hoffnung auf eine zeitnahe Lösung.
Insgesamt wird die Thematik einer frühzeitigen Erneuerung der Bildungsinfrastruktur auch bundesweit diskutiert. Laut einer PwC-Studie sind Investitionen in Bildungseinrichtungen zunehmend attraktiv. Hoher Sanierungs- und Neubaubedarf spricht dafür, dass hier privatwirtschaftliche Partner gesucht werden, die helfen können, diese Infrastrukturkrise zu bewältigen. Die Suche nach praktikablen Lösungen wird also drängender denn je.
In Lesum bleibt die Hoffnung, dass die Anliegen der Eltern endlich Gehör finden und eine Verbesserung der Situation an den Schulen stattfindet. Ein starkes Schulwesen ist nicht nur für die Kinder wichtig, sondern auch für die gesamte Gemeinde.