Ganztagsbetreuung in Burglesum: Personalmangel bremst Fortschritt!

Burglesum kämpft mit der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen bis 2029. Fachkräftemangel bleibt Herausforderung.
Burglesum kämpft mit der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen bis 2029. Fachkräftemangel bleibt Herausforderung. (Symbolbild/MB)

Ganztagsbetreuung in Burglesum: Personalmangel bremst Fortschritt!

Burglesum, Deutschland - In Bremen stehen die Schulen vor weitreichenden Veränderungen. Ab dem Schuljahr 2026/2027 haben alle Erstklässler einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Dieser Anspruch wird schrittweise auf Zweit-, Dritt- und Viertklässler ausgeweitet, bis er im Sommer 2029 für alle Grundschüler gilt. Eine aktuelle Analyse des Betreuungsangebots in Burglesum zeigt jedoch, dass die Umsetzung vor einigen Herausforderungen steht. Wie der Weser-Kurier berichtet, bieten derzeit nur zwei von fünf Grundschulen in Burglesum eine Nachmittagsbetreuung an, während die anderen als verlässliche Grundschulen klassifiziert sind und der Unterricht um 13 Uhr endet.

Die Grundschule Am Mönchshof und die Grundschule St. Magnus, die keine Nachmittagsbetreuung anbieten, gehören zur dritten Kohorte, die ab dem Schuljahr 2028/2029 auch umgestellt wird. In der Zwischenzeit können Schüler, deren Schulen aktuell kein Angebot haben, einen Hort besuchen. Im August 2023 startet eine neue offene Ganztagsschule an der Oberschule Lesum Vor dem Heisterbusch, die bereits einen Teil der Kinder nachmittags betreuen wird.

Personalmangel als großes Hemmnis

Eine der größten Herausforderungen beim Ausbau der Ganztagsbetreuung stellt der Fachkräftemangel dar. Der Weser-Kurier hebt hervor, dass der Personalbedarf mit zunehmenden Ganztagsangeboten steigen wird. Dazu zählen Lehrer, Sozialpädagogen, Erzieher und sogar Küchenpersonal. Heidelore Strüven vom Team der Grundschule Burgdamm berichtet, dass sie lediglich 173 von 278 Schülern im Nachmittagsangebot unterbringen können, was ebenfalls durch den Personalmangel bedingt ist.

Wie die Bertelsmann-Studie zeigt, fehlen bis 2030 bundesweit rund 100.000 Fachkräfte für eine qualitativ hochwertige Ganztagsbetreuung von Grundschülern. Die Studie unterstreicht die Dringlichkeit, geeignete Lösungen zu finden, um den wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Eltern könnten in Zukunft die Möglichkeit erhalten, eine Schule in einem anderen Ortsteil zu wählen, falls ihre eigene Schule keine Nachmittagsbetreuung anbietet.

Qualität der Betreuung im Fokus

Die Art und Weise, wie Ganztagsbetreuung umgesetzt wird, spielt eine entscheidende Rolle für den Schulerfolg der Kinder. Die Rhythmisierung von Unterricht und Ganztagsangeboten ist ein wesentlicher Qualitätsfaktor. Diese umfasst Wechsel zwischen Konzentrations- und Entspannungsphasen sowie bewegungsorientierten und ruhenden Zeiten. In gebundenen Ganztagsschulen lässt sich dies effektiver umsetzen, da hier Unterricht und Betreuung inhaltlich besser verknüpft sind, wie auf dem Deutschen Schulportal beschrieben wird.

In solchen Schulen können Erzieher und Lehrkräfte gemeinsam darauf achten, individuelle Förderbedarfe zu erkennen und zu unterstützen. Der Einsatz von Freiwilligendienstleistenden und Praktikanten, wie an der offenen Ganztagsschule auf dem Süsteresch in Niedersachsen zu beobachten, ist eine Möglichkeit, den Personalmangel abzumildern. Doch auch hier steht die Qualität der Angebote auf dem Prüfstand.

Die Situation in Bremen ist ein Spiegelbild eines größeren Problems, das viele Schulen in Deutschland betrifft. Es bleibt abzuwarten, ob die notwendigen baulichen Voraussetzungen und personellen Kapazitäten rechtzeitig geschaffen werden können, um den neuen Anforderungen gerecht zu werden und die Kinder bestmöglich zu fördern.

Mehr Informationen zu den Herausforderungen und Perspektiven der Ganztagsbetreuung in Bremen finden Sie in den Artikeln von Weser-Kurier, Deutsches Schulportal sowie in der Spiegel.

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OrtBurglesum, Deutschland
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