Die Rückkehr der Kogge: Roland von Bremen wird neu erweckt!

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Erfahren Sie mehr über die Geschichte der Hansekogge "Roland von Bremen" in Vegesack, ihren Bau, die Taufe und Restaurierung.

Erfahren Sie mehr über die Geschichte der Hansekogge "Roland von Bremen" in Vegesack, ihren Bau, die Taufe und Restaurierung.
Erfahren Sie mehr über die Geschichte der Hansekogge "Roland von Bremen" in Vegesack, ihren Bau, die Taufe und Restaurierung.

Die Rückkehr der Kogge: Roland von Bremen wird neu erweckt!

Im malerischen Vegesack, einem Stadtteil Bremens, wurde zwischen 1996 und 2000 ein ganz besonderes maritimes Projekt realisiert: die Hansekogge „Roland von Bremen“. Der Bau dieser beeindruckenden Kogge, die eng mit der Geschichte der Hanse und der Bremer Schifffahrt verknüpft ist, fand großes Interesse bei Einheimischen sowie Touristen. So konnten viele Schulklassen und Gäste den Fortschritt des Schiffbaus direkt beobachten und sogar handgeschmiedete Spiekernägel als Erinnerungsstück erwerben. Weser-Kurier berichtet, dass die Taufe der Kogge im Mai 2000 durch Christine Koschnick, die Frau des damaligen Altbürgermeisters Hans Koschnick, mit viel Publikum gefeiert wurde.

Der Bau der Kogge erfolgt mit viel Liebe zum Detail und traditionellen Handwerkstechniken, bei denen Eichenholz aus dem Hasbruch in Oldenburg sowie spezielle dämpfbare Planken Verwendung fanden. Wichtig war dabei auch die Einhaltung aller Bauvorschriften, die vom Germanischen Lloyd regelmäßig kontrolliert wurden. Im Anschluss an die Taufe erhielt das Schiff seinen Liegeplatz an der Schlachte, wo es fortan als kulturelles Symbol der Stadt diente.

Der tragische Untergang

Doch am 28. Januar 2014 geschah das Unfassbare: Die „Roland von Bremen“ sank an ihrem Liegeplatz an der Schlachte, nachdem ein defektes Seeventil versagte. Nur der Mast und Teile der Decksaufbauten schauten noch aus dem Wasser hervor. Die Feuerwehr Bremen konnte aufgrund der gefährlichen Bedingungen nicht eingreifen. Der Bergungsversuch war erfolgreich, und das Schiff wurde am nächsten Tag in den Neustädter Hohentorshafen gebracht. Buten un Binnen erwähnt, dass die zurückgebliebenen Schäden und der Zustand der Kogge eine umfassende und kostspielige Restaurierung erforderlich machten.

Hier kam das Engagement von Langzeitarbeitslosen ins Spiel, die unter der Anleitung des Beschäftigungsträgers bras e.V. eine zehnjährige Restaurierung durchführten. Der Standort des Schiffs wechselte dazu mehrmals, wobei es lange im Trockendock verweilte. Diese Restaurierungsarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen, auch wenn die Kogge um rund 15 Tonnen leichter zurückkehrt und nicht mehr aus eigener Kraft fahren kann.

Koggen und ihre Bedeutung

Aber was macht die Kogge eigentlich so besonders? Die Kogge ist ein Segelschiffstyp, der in der Hansezeit als Handels- und Kriegsschiff diente. Mit einem typischen bauchigen Rumpf und großen Laderaum bietet sie den perfekten Schiffstyp für wirtschaftliche Bedürfnisse im Mittelalter. Darüber hinaus stellt die Kogge ein wesentliches Element der europäischen Handelsgeschichte dar und war der wichtigste Schiffstyp der Hanse bis zum Ende des 14. Jahrhunderts. Wikipedia liefert dazu spannende Informationen über Entwicklung und Bauweisen von Koggen im Ostseeraum.

Die „Roland von Bremen“ hat über die Jahre nicht nur als Touristenattraktion große Bedeutung erlangt, sondern ist seit der Expo 2000 auch ein maritimes Wahrzeichen der Stadt Bremen geworden. Ein Rückkehr zur Schlachte ist für April 2025 geplant, wo die Kogge nicht nur wieder als Veranstaltungslocation genutzt wird, sondern auch als kulturelles Zentrum fungieren soll.

Mit ihrer historischen Bedeutung und dem lebendigen Engagement der Bremer Bürger ist die Geschichte der Hansekogge „Roland von Bremen“ keineswegs zu Ende. Im Gegenteil – sie symbolisiert das kulturelle Erbe und die maritime Identität Bremens, die gerade in schweren Zeiten immer wieder aufs Neue belebt wird.