Recycling-Kunst in Bremen: Grohner Düne schafft Möbel aus Sperrmüll!

Recycling-Kunst in Bremen: Grohner Düne schafft Möbel aus Sperrmüll!
Vegesack, Deutschland - In der Grohner Düne haben die Bewohnerinnen und Bewohner ein bemerkenswertes Projekt ins Leben gerufen: Aus Sperrmüll haben sie gemeinsam Gartenmöbel gestaltet. Dieses kreative Unterfangen wird von der engagierten Lucy Liang geleitet, die an der Hochschule für Künste promoviert und keinen handwerklichen Hintergrund hat. Liang, die seit dem vergangenen Jahr verschiedene Projekte in Bremer Quartieren betreut, sieht Kunst nicht nur als Dekoration, sondern als Werkzeug für sozialen Wandel und fördert damit die aktive Mitgestaltung der Umgebung.
Das Angebot war offen für alle Interessierten, unabhängig von Vorkenntnissen. Gemeinsam haben die Teilnehmer Liegen, Hocker, Sessel und sogar einen Schaukelstuhl für zwei Personen geschaffen. Vor Beginn des Projekts wurde Sperrmüll gesammelt, der die Grundlage für die neuen Möbel bildete. Begleitend dazu wurden Kunstworkshops organisiert, die das kreative Erlebnis bereicherten. Unterstützt wurde Liang dabei vom Quartiersmanager Christian Ganske, dem Arbeit- und Lernzentrum sowie zwei Freunden. Finanziert wurde das offene Atelier durch die GCP Foundation.
Kunst für soziale Nachhaltigkeit
Das Ziel dieses Projektes ist klar: Menschen zu motivieren, ihre Umgebung aktiv zu gestalten und so soziale Nachhaltigkeit zu fördern. „Kunst in der Nachbarschaft hat das Potenzial, Gemeinschaft zu schaffen“, sagt Liang. Die hergestellten Möbel sollen mindestens ein Jahr in der Grohner Düne bleiben und zur gemeinschaftlichen Nutzung einladen. In Zeiten, in denen gesellschaftliche Teilhabe wichtig ist, zeigt solch eine Initiative, wie Kunst und Handwerk Hand in Hand gehen können, um das Miteinander zu stärken.
Dieses Engagement passt in einen größeren Trend der partizipativen Kunstprojekte, die nicht nur die kreativen Fähigkeiten der Menschen ansprechen, sondern auch Raum für Dialog und Reflexion schaffen. Künstlerin Carly Schmitt, die ähnliche Projekte in ganz Europa und den USA geplant hat, hebt hervor, wie wichtig die Einbeziehung aller Menschen in den kreativen Prozess ist. Unabhängig von Einkommen, kulturellem Hintergrund oder körperlichen Einschränkungen sollen alle Stimmen gehört werden. Sie schafft beispielsweise Stadtpläne mit Kindern aus Familien mit Migrationshintergrund, was zeigt, wie vielfältig die Ansätze zur sozialen Inklusion sind.
Öffentlicher Raum als Kunstfläche
Die Idee, Kunst im öffentlichen Raum zu etablieren, ist nicht neu. Seit den 1960er Jahren nutzen verschiedene Kunstrichtungen den öffentlichen Raum als Plattform für kreative Ausdrucksformen. Projekte wie Dorit Ehlers‘ „Grenzpoesie“ in Salzburg zeigen, wie Kunst als Medium der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen genutzt werden kann. Solch kulturelle Bildung kann auch „beiläufig“ in nicht-institutionellen Kunsträumen stattfinden und so den Zugang zur Kunst für viele Menschen erleichtern.
Die Grohner Düne ist somit nicht nur ein Ort, an dem Möbel entstehen, sondern auch ein Raum der Begegnung und des Austauschs. Kunst wird hier lebendig und fördert die kulturelle Teilhabe. In dieser lebendigen Nachbarschaftsbasis wird deutlich, dass Kunst weit über das Ästhetische hinausgeht – sie wird zu einer Brücke zwischen Menschen und schafft die Möglichkeit, gemeinsam an einer besseren Gemeinschaft zu arbeiten.
Durch Projekte wie das von Lucy Liang wird klar, dass Kunst im öffentlichen Raum wesentlich zur sozialen Teilhabe, zum kulturellen Austausch und zur positiven Entwicklung der Gemeinschaft beiträgt. Das Vorhaben in der Grohner Düne ist daher nicht nur ein lokales Ereignis, sondern ein kleiner, aber feiner Mosaikstein in der großen Landschaft der partizipativen Kunst und Stadtentwicklung. Mehr über das Projekt lesen Sie auf Weser-Kurier, und erfahren Sie, wie Kunst in den öffentlichen Raum integriert werden kann, um die Bedürfnisse der Bewohner zu spiegeln und ihre Stimmen zu stärken auf Alumniportal Deutschland sowie weitere inspirierende Projekte auf Kubi Online.
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Ort | Vegesack, Deutschland |
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