Kostenexplosion bei Bremer Straßenbahn: CDU fordert Aufklärung!
CDU kritisiert Kostensprung beim Bremer Straßenbahnprojekt Querverbindung Ost; dringender Handlungsbedarf bei Infrastrukturinvestitionen.

Kostenexplosion bei Bremer Straßenbahn: CDU fordert Aufklärung!
In Bremen gibt es aktuell große Sorgen um die Kostenentwicklung beim Straßenbahn-Ausbauprojekt Querverbindung Ost. Laut aktuellen Berichten von Weser-Kurier sprechen die Mitglieder der CDU-Bürgerschaftsfraktion von einem klaren Unverständnis, nachdem die geschätzten Projektkosten um satte 23,5 Millionen Euro auf insgesamt 87,7 Millionen Euro angestiegen sind. Umgerechnet bedeutet das, dass die Kosten pro Meter der geplanten 1,5 Kilometer langen Neubaustrecke nun über 58.000 Euro liegen.
Die Verkehrsbehörde kann dabei keine Garantie dafür geben, dass sich die Kosten stabilisieren werden. Michael Jonitz, der verkehrspolitische Sprecher der CDU, hat deutlich gemacht, dass die anhaltenden Kostensprünge ein negatives Signal für das Vertrauen in die Infrastrukturprojekte der Stadt sind. „Wir brauchen eine verlässliche Planung, um sowohl den wirtschaftlichen Aufschwung als auch die Verkehrswende zu fördern“, so Jonitz.
Investitionsbedarf im öffentlichen Sektor
Der Bremischen Infrastruktur steht wie viele andere Städte in Deutschland eine massive Herausforderung bevor. Wie eine Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik im Auftrag des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und des ADAC aufzeigt, muss bis 2030 ein Investitionsbedarf von über 370 Milliarden Euro für den Erhalt und die Erweiterung von Schienennetzen, Straßen und Wegen aufgebracht werden. Fast jede zweite Straßenbrücke ist dabei in einem schlechten Zustand und auch fast ein Drittel der Straßen weisen größere Mängel auf, wie die Tagesschau berichtet.
- Investitionsbedarf bis 2030: > 370 Milliarden Euro
- Schlechte Zustand der Straßenbrücken: fast 50%
- Größere Mängel bei Straßen: 33%
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat bereits eine Aufstockung der Mittel für die Brückensanierung angekündigt, doch die geforderten Fördermittel könnten laut VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff bald nicht mehr ausreichen. Ab 2026 soll die jährliche Mittelaufstockung auf 2,5 Milliarden Euro erfolgen, aber der Sanierungsstau betrifft derzeit rund 4.000 Brücken in Deutschland.
Kostenüberwachung als Schlüssel zur Lösung
Um die Herausforderungen effektiver anzugehen, fordern Fachleute ein Umdenken bei der Planung und Ausführung von Infrastrukturprojekten. PwC bezeichnet die derzeitige Unterfinanzierung als einen der Hauptgründe für die Ineffizienz in der Planung. Ineffiziente Prozesse und mangelnde Transparenz verlangen nach einer Reform. Ein Vorschlag zur Schaffung einer funktionsübergreifenden Organisationseinheit auf Bundesebene könnte ein wichtiges Instrument zur erfolgreichen Abwicklung öffentlicher Infrastrukturvorhaben sein.
Die zentralen Aufgaben dieser Einheit sollten die Verbesserung der Governance und klare Projektstandards sein, um Vertrauen in die öffentliche Infrastrukturpolitik aufzubauen und die Realisierung von Projekten zu fördern. Dies könnte nicht nur zu einer nachhaltigeren Infrastruktur führen, sondern auch letztendlich den Engpass bei der Planung und Durchführung aufheben.
Die Entwicklungen rund um die Querverbindung Ost zeigen eindrucksvoll: Da liegt was an in Bremen, und es ist an der Zeit für eine gründliche Aufarbeitung der Planungs- und Kostenentwicklung, um eine zukunftsfähige und verlässliche Infrastruktur für alle Bürger zu gewährleisten.