Schulen in Bremen: Kürzungen gefährden Förderunterricht massiv!
Bremen sieht sich massiven Kürzungen im Bildungsbereich gegenüber. Lehrergewerkschaften kritisieren Planungsversagen der Bildungsbehörde.

Schulen in Bremen: Kürzungen gefährden Förderunterricht massiv!
In Bremen brodelt es: Die Bildungsbehörde sieht sich einem massiven Sturm der Kritik ausgesetzt. Wie tagesschau.de berichtet, haben die Lehrergewerkschaft GEW sowie der Schulleitungsverband die Behörde heftig kritisiert. Der Vorwurf? Kürzungen beim Unterricht wurden viel zu spät mitgeteilt, um eine verlässliche Planung für das kommende Schuljahr zu ermöglichen. Betroffen sind dabei nicht nur die Lehrer:innen, sondern auch die Schüler:innen, welche durch diese plötzlichen Veränderungen besonders zu leiden haben.
Die Kürzungen belaufen sich auf nahezu 2.400 Wochenstunden, was in etwa 90 vollen Lehrerstellen entspricht. Laut der Bildungsbehörde handelt es sich dabei um eine Anpassung auf die Soll-Ebene der Zuweisungsrichtlinie. Bildungssenatorin Sascha Aulepp (SPD) betont, dass die individuelle Förderung der Kinder nicht betroffen sein wird. Doch der Personalrat und die Schulleitungsvereinigung hegen massive Zweifel an dieser Aussage und sprechen von einem „Stich direkt in die Aorta“ für die Akademiker unter den Schüler:innen, so Achim Kaschub, Vorsitzender der Schulleitungsvereinigung.
Risiken für den Förderunterricht
Die angekündigten Einsparungen betreffen vor allem den Förderbereich: Schulen müssen mit weniger Stundenzuweisungen auskommen. Während die regulären Unterrichtsstunden und Inklusionsaufgaben laut Bildungsbehörde gesichert sein sollen, wird befürchtet, dass Förderangebote und Doppelbesetzungen entfallen. Lehrer:innen berichten, dass bei einer Umfrage unter Schulleitungen die Sorge um die Qualität des Unterrichts deutlich wird. Christian Dirbach vom Personalrat Schulen erläutert, dass 85 % der Stunden auf den Unterricht entfallen, was den Förderbereich stark trifft. Dabei ist gerade dieser wichtig, um Kindern mit besonderem Förderbedarf gerecht zu werden.
Viele Schulen in Bremen sind nun in der Zwickmühle: Sie können selbst entscheiden, wo sie die Kürzungen vornehmen wollen, was von manchen als Flucht aus der Verantwortung gedeutet wird. Die Realität sieht so aus, dass viele Schulen in sozial benachteiligten Gebieten besonders unter dem Lehrkräftemangel leiden. Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass etwa 50 % der Schulen in Deutschland mindestens eine Stelle nicht besetzen konnten.
Ein Blick in die Zukunft
Der Lehrkräftemangel ist ein deutschlandweites Problem. Prognosen deuten darauf hin, dass der Bedarf an Lehrkräften in den kommenden Jahren weiter steigen wird, während die Anzahl der neuen Lehrer:innen voraussichtlich geringer ausfällt. Die Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz bezeichnet die Lage als dramatisch und warnt vor negativen Auswirkungen auf die Unterrichtsqualität. Vor allem Schüler:innen aus sozial benachteiligten Familien könnten die größten Verlierer dieser Entwicklung sein, da reduzierte Unterrichtszeiten deren Leistungen erheblich beeinträchtigen.
Bremen steht vor einer Herausforderung, die nicht nur durch interne Ressourcen gelöst werden kann. Hier bedarf es struktureller Veränderungen und eines langfristigen Anreizes für neue Lehrer:innen, um einem weiterhin drohenden Bildungsnotstand entgegenzuwirken. So bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob die Bildungsbehörde in der Lage ist, den angekündigten Kürzungen und dem damit verbundenen gesellschaftlichen Druck standzuhalten.
Für die Zukunft der Bremer Schulen bleibt nur zu hoffen, dass schlaue Köpfe und kreative Lösungen gefunden werden. Andernfalls könnte der Unterricht bald zum Spielball in einer finanziellen Notlage werden, die niemandem wirklich nutzen kann.