Aktivisten blockieren Wurstfabrik in Delmenhorst – Friedlicher Protest!
Rund 60 Aktivisten blockieren die Wurstfabrik Könecke in Delmenhorst, fordern eine Wende in der Tierindustrie und protestieren friedlich.

Aktivisten blockieren Wurstfabrik in Delmenhorst – Friedlicher Protest!
Am heutigen 10. Oktober 2025 sind in Delmenhorst rund 60 Aktivisten vor die Tore der Fleischfabrik Könecke getreten. Die Aktion verfolgt das Ziel, auf die Missstände in der Fleischindustrie aufmerksam zu machen. Neben der Blockade der Wurstfabrik haben die Demonstranten auch die Zufahrt zu einem Futtermittelimporteur im Bremer Getreidehafen blockiert. Einige von ihnen haben sich sogar festgeklebt, um ihre Forderungen nach einer echten Ernährungswende zu unterstreichen. Laut der Polizei verläuft der Protest bis jetzt friedlich, das Betriebsgelände der Wurstfabrik bleibt jedoch eingeschränkt zugänglich. Die Aktivisten tragen ein markantes Transparent mit der Aufschrift „Disrupt Tierindustrie“ und zeigen damit ihr Unverständnis gegenüber der massiven Fleischproduktion in Deutschland.
Könecke ist ein Tochterunternehmen des Tönnies-Konzerns, der als größter Schweineschlachter Deutschlands gilt und jährlich rund 13 Millionen Schweine schlachtet. Hintergrund dieser Protestaktion ist die wachsende Kritik an der der Fleischproduktion, die oft mit Tierleid, Umweltzerstörung und herausfordernden Arbeitsbedingungen in Verbindung gebracht wird. Auch die Verbraucher in Deutschland fordern seit einer Weile sozial gerechtere und ökologisch nachhaltigere Alternativen im Agrar- und Ernährungssystem. Diese Problematik wird vor allem durch die Debatte um das Tierwohl beleuchtet. Ein einheitliches Gütesiegel für Tierwohlstandards ist unter Verbrauchern gefragt, um eine bessere Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten, wie Statista berichtet.
Gemeinsame Proteste für eine Ernährungwende
Zeitgleich mit der Blockade in Delmenhorst haben in Bremen etwa 100 Aktivisten eine Sitzblockade organisiert. Diese findet jedoch auf öffentlichem Grund statt, sodass hier keine Personen festgenommen wurden. Einige der Demonstranten sind allerdings vermummt und wurden zur Identitätsfeststellung zur Polizei gebracht. Die Gruppe „Disrupt Now“, die hinter diesen Aktionen steht, hat bereits seit Donnerstag ein Protestcamp in der Bremer Neustadt eingerichtet.
Der Protest richtet sich nicht nur gegen Könecke, sondern auch gegen die gesamte Fleischindustrie. Am kommenden Samstag ist bereits eine weitere Demonstration in Bremen geplant. Die Aktivisten aus Delmenhorst und Bremen setzen sich unter dem Dach von „Disrupt Now“ für eine grundlegende Veränderung der Nahrungsmittelproduktion ein und fordern ein Ende der massenhaften Tierhaltung. Sie sehen in der derzeitigen Fleischindustrie nicht nur ein ethisches Problem, sondern auch eine große Herausforderung für die Umwelt sowie die Zukunft der Ernährung.
Im Zuge dieser Aktivitäten wird auch die kritische Lage in anderen Teilen Deutschlands thematisiert. Zum Beispiel gab es schon im April 2025 eine Blockade in Crailsheim, als 80 Aktivisten mehrere Zufahrten einer Schlachtfabrik blockierten, um gegen die geplante Übernahme des Standorts durch den Tönnies-Konzern zu protestieren. Diese Aktionen sind Teil einer breiteren Bewegung, die sich gegen die Profitgier der Großkonzerne richtet und eine sozial gerechte, ökologische und pflanzenbasierte Agrarwende fordert. Die Anzeichen für den Bedarf nach Systemveränderungen sind unübersehbar – die Klimakrise, das Tierleid und die prekäre Situation von Schlachthofarbeitern sind Themen, die mehr denn je im öffentlichen Bewusstsein verankert sind.
Die Proteste werden von einer breiten Basis unterstützt, was auch an der steigenden Nachfrage nach Bio-Produkten und tierwohlgerechter Haltung sichtbar wird. Die größte Tierschutzorganisation PETA und andere nationale Verbände setzen sich aktiv für diese Themen ein, und in den letzten Jahren hat die Zahl der Tierversuche in Deutschland abgenommen – ein Beleg für die wachsende Sensibilisierung der Gesellschaft.