Bremen als Vorreiter: Die Acht-Minuten-Stadt punktet bei Nahversorgung

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Bremen wird als Vorzeige-Beispiel für die "Acht-Minuten-Stadt" analysiert, mit hervorragender Nahversorgung in der Neustadt.

Bremen wird als Vorzeige-Beispiel für die "Acht-Minuten-Stadt" analysiert, mit hervorragender Nahversorgung in der Neustadt.
Bremen wird als Vorzeige-Beispiel für die "Acht-Minuten-Stadt" analysiert, mit hervorragender Nahversorgung in der Neustadt.

Bremen als Vorreiter: Die Acht-Minuten-Stadt punktet bei Nahversorgung

Bremen glänzt in einer aktuellen Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) als vorbildliche „Acht-Minuten-Stadt“. Diese Analyse erfasst, wie schnell Bewohner:innen verschiedene Alltagsziele – von Supermärkten und Kitas bis zu Haltestellen und Hausärzten – zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen können. Was das Besondere an dieser Studie ist? Bremen zeigt nicht nur ein gutes Ergebnis, sondern bietet auch einige Orte, die sogar die Qualitäten einer „Fünf-Minuten-Stadt“ vorweisen können. So fällt auf, dass insbesondere die Stadtteile Mitte, Östliche Vorstadt, Neustadt, Vegesack und der Süden von Blumenthal hoch im Kurs stehen, während die Erreichbarkeit in Rekum mit einer Wegezeit von durchschnittlich 25 Minuten deutlich schlechter ausfällt, wie der Weser-Kurier berichtet.

Die Zahlen sprechen für sich: In Bremen beträgt die durchschnittliche Wegezeit 7,9 Minuten, im Vergleich zu 8,2 Minuten in Bremerhaven. Zum Vergleich: Hannover führt mit 6,4 Minuten, während Leipzig und Nürnberg bei 6,7 Minuten liegen. Das zeigt, dass Bremen auf einem soliden Kurs ist, doch die längeren Wege in Parks, wie in Oberneuland oder Blumenthal, lassen sich teilweise auch mit der Eingemeindung ländlicher Randgebiete erklären. Betrachtet man die bundesweiten Durchschnittswerte, liegt man hier bei 14,6 Minuten, auf dem Land sogar bei 31 Minuten.

Die 15-Minuten-Stadt im Fokus

Ein zentrales Thema der Studie ist das Konzept der 15-Minuten-Stadt, das bereits 2016 von dem kolumbianischen Urbanisten Carlos Moreno ins Leben gerufen wurde. Es zielt darauf ab, dass alle grundlegenden Bedürfnisse innerhalb von 15 Minuten zu erreichen sind. Die Studie verdeutlicht, dass dieses Modell nicht nur in großen Städten wie Berlin oder Hamburg funktioniert, sondern auch in kleineren Städten und Gemeinden, wie BBSR feststellt. Rund ein Viertel der deutschen Kommunen können dieses Ziel bereits umsetzen.

Im Rahmen der Studie wurde die Erreichbarkeit von 24 typischen Einrichtungen des täglichen Lebens analysiert, wobei unterschiedliche Gehgeschwindigkeiten für die Altersgruppen berücksichtigt wurden. Durchschnittlich erreichen die Menschen in Deutschland circa drei Viertel dieser Einrichtungen innerhalb von 15 Minuten. Das ist ein Zeichen dafür, dass ein gut organisiertes Quartier für alle sozialen Schichten von Vorteil ist und den Alltag erheblich erleichtern kann.

Empfehlungen für ein besseres Bremen

Um die Lebensqualität weiter zu steigern, fordert die Studie zahlreiche Maßnahmen: Dazu zählen die Nachverdichtung in locker bebauten Wohngebieten und eine bessere Verkehrsplanung für Fußgänger und Radfahrer. Breitere Gehwege und sichere Radwege sollen dazu dienen, den städtischen Raum attraktiver zu gestalten. Außerdem wird betont, wie wichtig die Einbindung der Bürger:innen in die Planungsprozesse ist. Es zeigt sich, dass eine enge Zusammenarbeit zwischen Verkehrs- und Stadtplanung unerlässlich ist, um künftig lebendige Quartiere zu fördern.

Bremen hat sich mit einem Indexwert von 76 von 100 möglichen Punkten in der nahen Versorgung einen Platz unter den 100 besten Kommunen in Deutschland gesichert. Der Weg in die Zukunft der Stadtplanung ist geebnet – mit dem Ziel, Bremen noch lebenswerter zu machen und die Nahversorgung der Bürger:innen weiter zu verbessern, so die MDR.