Bremerhaven: Tafel vor Schließung – 1.000 Menschen in Not!

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Tafel Bremerhaven steht vor Schließung: Fehlende Mittel und steigende Kosten gefährden die Essensausgabe für Bedürftige.

Tafel Bremerhaven steht vor Schließung: Fehlende Mittel und steigende Kosten gefährden die Essensausgabe für Bedürftige.
Tafel Bremerhaven steht vor Schließung: Fehlende Mittel und steigende Kosten gefährden die Essensausgabe für Bedürftige.

Bremerhaven: Tafel vor Schließung – 1.000 Menschen in Not!

Die Tafel Bremerhaven steht vor einer alarmierenden Situation: Zum Jahresende plant sie, die Essensausgabe einzustellen. Der Grund dafür ist klar und bitter: fehlende finanzielle Mittel. Dies ist ein beispielloser Fall im Landesverband der Tafeln in Niedersachsen und Bremen, wie NDR berichtet. Rund 1.000 Menschen sind wöchentlich auf die Lebensmittel von dieser Einrichtung angewiesen.

Die Schließung ist jedoch nicht nur eine Katastrophe für die Tafel selbst, sondern auch für die Menschen in Bremerhaven. Die Stadt, die als eine der ärmsten in Deutschland gilt, hat eine hohe Armutsquote, insbesondere bei älteren Menschen. Laut der taz sind 35,6% der Einwohner von Bremerhaven armutsgefährdet und berechtigt, die Tafel zu nutzen. Uwe Lampe, Vorsitzender des Landesverbandes, bezeichnet die Schließung als Hilferuf und plant, Möglichkeiten zur Rettung der Tafel zu erkunden.

Was sind die Gründe für diese besorgniserregende Entwicklung? Die drastischen Kürzungen bei den Fördermitteln für Arbeitsgelegenheiten haben die Tafel stark getroffen. Zudem laufen die Verträge von zehn Beschäftigten, die durch das Jobcenter finanziert werden, im kommenden Frühjahr aus. Auch die Verluste des Kühlhauses, das nicht mehr zur Verfügung steht, belasten die Tafel. neue Hygienevorschriften haben die finanziellen Anforderungen zusätzlich verschärft. Der Hauptsitz der Tafel entspricht zudem nicht mehr den modernen Standards, was die Situation weiter verkompliziert.

Die Herausforderungen sind vielfältig. Trotzdem bleibt die Hoffnung auf eine neue Lösung, um die hohe Nachfrage zu decken. Politische Unterstützung und die Zusage der Wohlfahrtsverbände für den Aufbau einer neuen Tafel könnten erste Schritte in die richtige Richtung sein. Es wird ein Nothilfefonds benötigt, der Einrichtungen wie der Tafel Bremerhaven zeitweise finanziell unter die Arme greift.

Der Alltag in der Tafel wird von Ehrenamtlichen gestaltet, die in der Regel unbezahlt arbeiten. Rund 95% der Tafeln in Niedersachsen setzen auf ehrenamtliche Helfer. Die Preise für die Lebensmittel betragen lediglich zwischen ein und drei Euro, was gerade so die Betriebskosten deckt. Die steigenden Kosten für Miete, Strom und Logistik müssen jedoch durch zusätzliche Einnahmen gedeckt werden, was in der gegenwärtigen Lage kaum möglich ist.

Ein Umdenken ist erforderlich. Uwe Lampe fordert einen schlagkräftigen Vorstand, der die Tafel unternehmerisch leitet, und hofft auf eine Art von Neuaufstellung, die es ermöglichen würde, die Essensausgabe für diejenigen, die darauf angewiesen sind, aufrechtzuerhalten. Derzeit existieren in Niedersachsen 106 Tafeln, darunter in Bremen und Bremerhaven jeweils eine, die wöchentlich circa 200.000 Menschen unterstützen. Eine etwaige Schließung wäre nicht nur ein enormer Verlust für Bremerhaven, sondern könnte auch einen Präzedenzfall für andere Tafeln in Deutschland darstellen.

Ob und wie es mit der Tafel Bremerhaven weitergeht, bleibt abzuwarten. Momentan zeigt sich, dass der Kampf um die Existenz in vollem Gange ist, und die nächsten Wochen könnten entscheidend sein.