Norddeutsche Vorsitzende fordern Schluss mit einheitlichen Strompreisen!

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Regierungschefs nördlicher Bundesländer fordern ein Ende der einheitlichen Strompreise in Deutschland. Experten warnen vor Folgen.

Regierungschefs nördlicher Bundesländer fordern ein Ende der einheitlichen Strompreise in Deutschland. Experten warnen vor Folgen.
Regierungschefs nördlicher Bundesländer fordern ein Ende der einheitlichen Strompreise in Deutschland. Experten warnen vor Folgen.

Norddeutsche Vorsitzende fordern Schluss mit einheitlichen Strompreisen!

In einer aktuellen Debatte um die einheitlichen Strompreise in Deutschland haben die Regierungschefs mehrerer nördlicher Bundesländer, darunter Peter Tschentscher aus Hamburg, Daniel Günther aus Schleswig-Holstein, Andreas Bovenschulte aus Bremen sowie Dietmar Woidke aus Brandenburg, eine grundlegende Änderung gefordert. Die Politiker setzen sich für die Aufteilung Deutschlands in mehrere Strompreiszonen ein, um regionalen Unterschieden in der Stromproduktion Rechnung zu tragen.

Die Diskussion über einheitliche Strompreise zieht sich bereits seit Jahren hin. Derzeit existiert in Deutschland nur eine Gebotszone, die zu einheitlichen Großhandelspreisen führt. Diese Preise basieren häufig auf Windenergie aus dem Norden, was bedeutet, dass die süddeutschen Bundesländer, die weniger Windkraft vorweisen können, in der Folge mit höheren Preisen rechnen müssen. Bei den aktuellen Preisen, die Mitte 2025 bei rund 40 Cent pro Kilowattstunde liegen, ist der Druck auf die Politik entsprechend groß, wie Spiegel berichtet.

Forderungen nach mehr Flexibilität

Einer der Hauptgründe für die Forderung nach unterschiedlichen Zonen liegt in der hohen Nachfrage bei niedrigem Strompreis, die die Übertragungsnetzkapazitäten stark belastet. Netzbetreiber stehen unter Druck, die Einspeisungen anzupassen, was nicht nur zusätzliche Kosten verursacht, sondern auch technische Herausforderungen mit sich bringt. Die Denkfabrik Agora Energiewende prognostiziert sogar niedrigere Stromkosten für die norddeutschen Bundesländer, sollte die Zoneneinteilung Realität werden.

Gleichzeitig warnen Wirtschaftsverbände, dass eine Aufteilung in verschiedene Gebotszonen zu höheren Preisen für die Industrie im Süden führen könnte. Der Stadtwerkeverband VKU hebt hervor, dass die wirtschaftlichen und energiepolitischen Folgen gründlich durchdacht werden müssten. Eine der möglichen Strukturen sieht fünf Strompreiszonen vor, darunter auch eine spezielle Zone für Schleswig-Holstein. Diese Aufteilung könnte Einsparungen von bis zu 339 Millionen Euro ermöglichen, wie Deutschlandfunk berichtet.

Der Weg zur Umsetzung

Allerdings gibt es auch Bedenken. Hessens Wirtschaftsminister äußerte Sorgen über mögliche Wettbewerbsnachteile für Unternehmen im Süden, während in windreichen Regionen niedrigere Preise für Windpark-Betreiber möglicherweise geringere Erlöse bringen könnten. Ein Gleichgewicht zwischen Einspeisung und Entnahme im Stromnetz bleibt weiterhin essentiell, um einen Netzzusammenbruch zu verhindern.

Die Bundesregierung hat sich bislang zur einheitlichen Gebotszone bekannt, doch es gibt Anzeichen für Veränderungen im Stromsektor. Technische Weiterentwicklungen und die Errichtung neuer Windparks könnten die Diskussion um regionale Strompreise weiter anheizen. Die Hinweise auf potenzielle neue Nord-Süd-Gleichstromleitungen lassen auf eine Ära der Effizienzsteigerung, verstärkte Erneuerbare Energien und intelligente Speicher hoffen.

Die Politiker in den nördlichen Bundesländern haben sich auf jeden Fall ein gutes Händchen bewahrt, was diese Diskussion angeht. Es wird spannend sein zu verfolgen, wie sich die Debatte um die Strompreise in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob die Stimme der norddeutschen Länder Gehör findet.

Quellen: