Aktivisten blockieren Fleischfabrik und Hafen – Protest gegen Tierhaltung!
Aktivisten blockieren Zufahrten in Bremen und Delmenhorst gegen Futtermittelimporte und industrielle Tierhaltung am 10.10.2025.

Aktivisten blockieren Fleischfabrik und Hafen – Protest gegen Tierhaltung!
Aktivist:innen setzen ein starkes Zeichen gegen die industrielle Tierhaltung und Futtermittelimporte: In Delmenhorst und Bremen sind sie am Freitag aktiv geworden und haben die Zufahrten zu zwei wichtigen Unternehmen blockiert. Die Demonstrationen, die von dem Bündnis „Disrupt Now“ organisiert wurden, zogen zahlreiche Unterstützer:innen an und sorgen für Aufregung in der Region.
In Delmenhorst haben sich rund 70 Personen vor der Fleischwarenfabrik Könecke versammelt. Einige Aktivist:innen ketteten sich an Toren fest oder klebten sich auf dem Asphalt fest. Die Polizei war vor Ort und forderte die Blockierer:innen auf, ein Tor freizugeben. 15 von ihnen ignorierten diese Bitte und mussten schließlich zur Polizei-Dienststelle gebracht werden, während die anderen ihre Blockadeaktionen nach der Räumung eigenständig auflösten. Die Polizei bestätigte, dass die Zufahrt am Nachmittag geräumt wurde. Diese Aktionen stehen im Zusammenhang mit einer breiteren Protestbewegung gegen die Praxis der Futtermittelimporte, insbesondere aus Latein- und Südamerika. NDR berichtet, dass solche Importe vor allem für die Schweinemast in der Region verwendet werden.
Blockade in Bremen
Ähnliches Bild in Bremen: Rund 100 Klima- und Umweltaktivist:innen blockierten die Zufahrt eines Hafendienstleisters in Walle. Der Betrieb ist spezialisiert auf den Umschlag landwirtschaftlicher Güter, doch die Demonstrant:innen forderten einen Stopp der Futtermittelimporte. Auch hier erließ die Polizei Aufforderungen, die Vermummung abzunehmen, was jedoch ignoriert wurde. Dieser Umstand führte dazu, dass einige Aktivist:innen zur Polizei mitgenommen wurden, um ihre Personalien festzustellen. Letztlich wurden einige Lastwagen am Verlassen des Geländes gehindert und Plakate mit Aufschriften wie „Futtermittelimporte stoppen“ zeigten die zentrale Botschaft des Protests. Weser-Kurier berichtet, dass die Polizei Ermittlungen wegen Verdacht auf Nötigung und Verstöße gegen das Versammlungsgesetz eingeleitet hat.
Der Hintergrund des Protests
Das Bündnis „Disrupt Now“ setzt sich für eine bessere Landwirtschaft und Ernährung ein und kritisiert die negativen Auswirkungen der industriellen Tierhaltung. Die Protestaktionen sind Teil eines größeren Engagements, das über die Blockaden hinausgeht: Ein Camp wurde in Bremen eingerichtet und eine Demonstration vor dem Hauptbahnhof ist für den kommenden Samstag angekündigt.
Zusätzlich beteiligt sich der Naturschutzbund BUND mit einer Hafenrundfahrt in Brake an den Protesten und zeigt damit seine Kritik an den geplanten Vertiefungen der Unterweser für den Hafen. Auch die Forderung nach lokal erzeugtem Futter für die Tiere steht an oberster Stelle und soll die Abhängigkeit von Futtermittelimporten verringern.
Diese eindrücklichen Aktionen verdeutlichen, dass das Thema industrielle Tierhaltung und Futtermittelimporte nicht nur lokal, sondern auch global von Bedeutung ist. Die Aktivist:innen wollen mit ihrem Einsatz Aufmerksamkeit erregen und Veränderungen bewirken – ganz im Sinne einer nachhaltigen Landwirtschaft.