Bremen ergreift Maßnahmen: Nachtverbot für Mähroboter zum Igelschutz!
Bremen verbietet ab dem 17. Oktober 2025 nächtlichen Einsatz von Mährobotern zum Schutz von Igeln und anderen Wildtieren.

Bremen ergreift Maßnahmen: Nachtverbot für Mähroboter zum Igelschutz!
Ab dem 17. Oktober 2025 ist in Bremen ein Verbot von Mährobotern während der Nacht in Kraft. Der Umweltsenat der Stadt hat diese Entscheidung getroffen, um den gefährdeten Igel und andere Wildtiere zu schützen. Mähroboter dürfen künftig nur von 30 Minuten nach Sonnenaufgang bis 30 Minuten vor Sonnenuntergang eingesetzt werden. Ein Verstoß gegen diese Regelung kann mit Bußgeldern von bis zu 25.000 Euro geahndet werden, selbst wenn kein Tier verletzt wird. Finanzsenator Björn Fecker von den Grünen unterstreicht die Bedeutung des Schutzes bedrohter Arten.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Der Igelbestand in Deutschland, der auf der Vorwarnliste der Roten Liste in Niedersachsen steht, ist drastisch rückläufig. Laut dem NABU Niedersachsen stellt der Einsatz von Mährobotern eine wachsende Bedrohung für diese kleinen Tiere dar, die vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv sind. Während ihrer nächtlichen Streifzüge nach Nahrung sind sie besonders verwundbar, da sie keine Fluchttiere sind und sich bei Gefahr lediglich zusammenrollen. Die scharfen, schnell rotierenden Klingen der Mähroboter können ihnen dabei tödliche Verletzungen zufügen, was die Gefährdung noch verstärkt.
Nachtfahrverbote im Trend
Das Verbot in Bremen steht nicht allein da. Immer mehr Städte in Deutschland verhängen ähnliche Nachtfahrverbote für Mähroboter, um den Igeln eine Chance zu geben. Laut BUND sind bereits Kommunen wie Köln und Nuthetal im Jahr 2024 Vorreiter in dieser Initiative. Aktuell gibt es unter anderem auch Nachtfahrverbote in Göttingen, Hildesheim, Bayreuth, Chemnitz, Dortmund, Düsseldorf, Erfurt, Herne, Leipzig und Mainz. Diese Regelungen gelten meist von 30 Minuten vor dem Sonnenuntergang bis 30 Minuten nach Sonnenaufgang.
Nicht nur Mähroboter gefährden die Igel, auch die Zerstörung ihrer Lebensräume trägt zur Gefährdung bei. Der NABU fordert daher ein bundesweites Nachtfahrverbot für alle Mähroboter, um die Igelpopulation sowie die Biodiversität zu schützen. Denn weniger Insekten bedeutet auch weniger Nahrung für Igel, was sie dazu zwingt, ungesunde Nahrungsquellen wie Schnecken, die Parasiten übertragen, zu nutzen.
Tipps für einen igelfreundlichen Garten
Um zu verhindern, dass die Igel weiter gefährdet werden, empfehlen Naturschutzverbände einige Maßnahmen, um Gärten igelfreundlicher zu gestalten:
- Einheimische Stauden und Gehölze pflanzen.
- Auf Pestizide und Chemikalien verzichten.
- Laub, Äste und Gestrüpp als Nistmaterial belassen.
- Durchgänge zu Nachbargärten einrichten.
- Mähroboter und häufiges Mähen vermeiden.
- Kräuterrasen statt klassischen Nutzrasen wählen.
Der NABU mahnt außerdem, Nachbarn über die Gefahren von Mährobotern aufzuklären und nach Nachtfahrverboten in der eigenen Kommune zu fragen.
Insgesamt ist es wichtig, den Igeln wieder einen sicheren Lebensraum zu bieten und ihren Rückgang zu stoppen – denn sie stehen auf der Roten Liste. Der Umweltsenat in Bremen hat mit seinem Verbot einen ersten wichtigen Schritt in die richtige Richtung gemacht.
Während Niedersachsens Umweltminister darüber nachdenkt, eine automatische Igelerkennung einzuführen, hält der NABU diese Maßnahme für unzureichend. Da bleibt abzuwarten, welche weiteren Schritte es zum Schutz der Igel geben wird.