Brutaler Angriff in Bremen: Homophobe Gruppe greift Pärchen an!
In Bremen griffen fünf junge Männer einen 27-Jährigen wegen seiner sexuellen Orientierung an. Polizei sucht Zeugen.

Brutaler Angriff in Bremen: Homophobe Gruppe greift Pärchen an!
Am 30. August 2025 wurde ein 27-jähriger Bremer Opfer eines schockierenden Übergriffs, der die besorgniserregende Situation von queeren Menschen in Deutschland erneut ins Rampenlicht rückt. Der Vorfall ereignete sich in der Innenstadt von Bremen, vor einem Supermarkt in der Obernstraße. Fünf Männer haben das Paar verfolgt, beleidigt und letztendlich körperlich attackiert, wie Bild berichtet. Der 27-Jährige wurde dabei mit dem abfälligen Ausdruck „Schwuchtel“ beschimpft und anschließend tätlich angegriffen. Zwei Täter traten gegen sein Bein und schlugen ihm ins Gesicht, was die gewaltsame Eskalation dieser homophoben Tat aufzeigt.
Die Beschreibung der Angreifer lässt auf jugendliches Alter schließen: Die beiden Hauptangreifer waren zwischen 17 und 20 Jahre alt, etwa 180 cm groß und trugen auffällige Kleidung. Sofort wurden Fahndungsmaßnahmen eingeleitet, jedoch blieben die Ermittlungen bis dato erfolglos. Die Polizei Bremen bittet dringend um Hinweise unter der Telefonnummer 0421 362-3888.
Steigender Hass und Gewalt
Der Vorfall in Bremen reiht sich nahtlos in einen besorgniserregenden Trend ein. In Deutschland steigen queerfeindliche Straftaten seit Jahren. Laut der aktuellen Polizeistatistik wurden 2023 insgesamt 1.785 Straftaten gegen homosexuelle und andere queere Personen erfasst, ein Anstieg um über 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (1.188 Taten). Diese Zunahme ist nicht bloß eine Zahl; sie spiegelt die wachsende Intoleranz und Gewalt wider, die queere Menschen tagtäglich erfahren.
Besonders alarmierend sind die 212 Opfer von Gewalttaten im Jahr 2023, gegenüber 197 im Jahr 2022. Auch hier zeigt sich eine dramatische Entwicklung: Die Zahl der Straftaten im Bereich „sexuelle Orientierung“ und „geschlechtsbezogene Diversität“ hat sich seit 2010 nahezu verzehnfacht. Der Bericht des Bundeskriminalamtes hebt hervor, dass viele Straftaten aus Angst vor weiterer Diskriminierung oder aus dem Gefühl heraus, dass die Taten nicht ernst genommen werden, nicht angezeigt werden. Eine Dunkelfeldstudie zeigt, dass 96 % der queeren Menschen Hate Speech und 87 % körperliche Übergriffe nicht zur Anzeige bringen.
Politische Reaktionen
Angesichts der alarmierenden Zunahme an homophoben Übergriffen ruft Innenministerin Nancy Faeser zu einer konsequenten Verfolgung queerfeindlicher Gewalt auf. Im September 2022 wurde ein Arbeitskreis zur Bekämpfung homophober und transfeindlicher Gewalt ins Leben gerufen, der Empfehlungen zur Verbesserung der Sicherheitslage für queere Menschen vorlegte. Hierbei wird auch eine Erfassung der kriminalitätsbezogenen Sicherheit gefordert, um gezielt gegen diese Form der Gewalt vorzugehen, wie Tagesschau berichtet.
Die jüngsten Vorfälle unterstreichen einmal mehr die Dringlichkeit, den Schutz und die Rechte von LSBTIQ*-Menschen zu stärken. Nur durch Sichtbarkeit, Aufklärung und ein starkes gesellschaftliches Engagement können wir diese Form von Gewalt eindämmen und ein sicheres Leben für alle ermöglichen. Die Polizei und die Gesellschaft sind gefordert, gemeinsam ein Zeichen gegen Hass und Diskriminierung zu setzen.