Millionschwerer Neubau des Bremer Staatsarchivs: Jetzt geht's los!
Neuer Bau des Bremer Staatsarchivs startet bald: Finanzierung steht, 14,5 Millionen Euro Kosten, Fertigstellung bis Ende 2028.

Millionschwerer Neubau des Bremer Staatsarchivs: Jetzt geht's los!
In Bremen tut sich einiges: Das neue Staatsarchiv, das als eines der wichtigsten Kulturprojekte der Stadt gilt, nimmt endlich konkretere Formen an. Die Kulturdeputation hat die endgültige Finanzierung für das Millionenprojekt beschlossen, welches nun mit einem geschätzten Kostenrahmen von 14,5 Millionen Euro in die nächste Phase geht. Ursprünglich waren für die Planungen nur 8,7 Millionen Euro eingeplant, doch die Notwendigkeit einer umfangreicheren Expansion wurde schnell klar. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) versprach, dass der Bau so schnell wie möglich beginnen soll, nachdem es bereits mehrfach Verzögerungen gegeben hat, wie tagesschau.de berichtet.
Besonders erfreulich: Der Bund hat einen Zuschuss von knapp 4,1 Millionen Euro bewilligt, der an die Bedingung gebunden ist, dass das gesamte Projekt bis Ende 2025 abgeschlossen wird. Ofenfrisch wurde die Frist für den Zuschuss kürzlich verlängert, was für einige Erleichterung sorgt. Bevor die Baumaßnahmen tatsächlich starten können, muss der Haushalts- und Finanzausschuss noch in der kommenden Woche zustimmen, was der letzte Schritt vor dem groß angelegten Bauvorhaben sein könnte, berichtet kreiszeitung.de.
Ein Zuhause für Bremens Geschichte
Das zukünftige Archivmagazin wird direkt am Hauptstandort an den Wallanlagen errichtet und soll dazu beitragen, den derzeitigen Engpass im vorhandenen Archiven zu beseitigen. Aktuell nutzt das Bremer Staatsarchiv einen umgebauten Luftschutzbunker als zusätzlichen Aufbewahrungsort, was bekanntlich zu logistischen Schwierigkeiten geführt hat. Die Eröffnung des neuen Gebäudes ist bis Ende 2028 geplant, was sicher viele Vorfreude in der Stadt weckt.
Mit einem Archiv, das Dokumente aus über zehn Jahrhunderten verwahrt, ist es an der Zeit für eine dringend benötigte Erweiterung. Der Bau wird hinter dem bestehenden Magazinturm des Staatsarchivs angestoßen. Das Archiv wurde 1968 in sein aktuelles Gebäude am Präsident-Kennedy-Platz eingezogen, das als vorbildliches Bauwerk der Nachkriegsmoderne gilt und unter Denkmalschutz steht. Ursprünglich bestanden die Pläne aus einem achtstöckigen Magazinturm und einem zweistöckigen Atriumgebäude, was es seither schwierig machte, eine angemessene Lösung für den wachsenden Archivbestand zu finden, wie bpw-stadtplanung.de bestätigt.
Planung mit Weitblick
Es liegen aufregende Zeiten vor dem Bremer Staatsarchiv: 2021 begannen bereits die Planungen und die Bürgerbeteiligung. Dabei wurden nicht weniger als 100 Anträge für den Zuschuss zum neuen Magazin eingereicht, von denen jedoch nur 24 genehmigt wurden. Um den Anforderungen gegenüber der Stadt und ihren Bürger:innen gerecht zu werden, wurde ein Bürgerbeteiligungsverfahren durchgeführt. Ein europaweiter Wettbewerb zur Realisierung des Neubaus zog fast 40 Architekturbüros an, von denen zwölf zur Teilnahme zugelassen wurden. Unter der Leitung von Prof. Volker Staab wurden die vier besten Entwürfe ausgewählt, wobei das Büro Bruno Fioretti Marquez aus Berlin den ersten Preis gewann.
Die bauliche Umsetzung ist für das zweite Quartal 2024 angedacht. Damit dürfte es bald sichtbar vorangehen, und der neue Raum für Bremens wertvolle Dokumente steht pünktlich vor der Tür, um die Geschichte der Hansestadt für künftige Generationen bewahren zu können. Die Ausstellung der Wettbewerbsergebnisse fand bereits im Foyer des Staatsarchives von August bis Ende Oktober 2022 statt und war ein wahrer Publikumsmagnet.