Tödlicher Unfall am Bahnübergang: Wie sicher sind Bremer Strecken?
Am 28.08.2025 ereignete sich in Bremen-Burglesum ein fataler Unfall, bei dem ein Personenzug mit einem Auto kollidierte.

Tödlicher Unfall am Bahnübergang: Wie sicher sind Bremer Strecken?
Am Dienstagmorgen, dem 28. August 2025, ereignete sich im Stadtteil Burglesum in Bremen ein tragischer Vorfall. Ein Personenzug kollidierte mit einem Auto, wobei der 19-jährige Autofahrer direkt am Unfallort starb. Das Auto wurde durch die Wucht des Aufpralls mehrere hundert Meter mitgeschleift. Rund 150 Fahrgäste im Zug blieben glücklicherweise unverletzt. Mehrere Zeugen wurden umgehend von Notfallseelsorgern betreut, während die Polizei den Unfallhergang untersucht, dessen genauen Ablauf derzeit noch unklar ist. NDR berichtet diesen Verlauf und die aktuellen Entwicklungen.
Der Bahnübergang, an dem der Unfall geschah, ist mit einer bedarfsgesteuerten Schranke ausgestattet. Die Verantwortlichen prüfen nun, ob die Schranke zum Zeitpunkt des Ereignisses geöffnet war – eine entscheidende Frage in der laufenden Untersuchung. In der Folge wurde die Bahnstrecke zwischen Bremen-Burg und Bremen-Oslebshausen für mehrere Stunden gesperrt. Seit dem darauf folgenden Donnerstag fährt der Zugverkehr zwischen Bremen und Bremerhaven jedoch wieder regulär, einschließlich der Regionalexpress-Züge der Linien RE8 und RE9 aus Hannover und Osnabrück. Ein zuvor eingerichteter Schienenersatzverkehr mit Bussen wurde mittlerweile eingestellt.
Unfallrisiken an Bahnübergängen
Der tragische Vorfall wirft auch Fragen zu den Sicherheitsstandards an Bahnübergängen auf. Eine Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zeigt, dass Unfälle häufig nicht durch technische Mängel, sondern durch das Verhalten der Fahrer verursacht werden. So überfahren 84% der Autofahrer an unbeschrankten, aber mit Blinklicht gesicherten Übergängen das Rotlicht. An Übergängen mit Halbschranken versuchen 42% der Verkehrsteilnehmer, diese zu umkurven, was das Risiko erheblich erhöht. Jährlich sterben in Deutschland etwa 50 Menschen an Bahnübergängen. Das UDV empfiehlt daher eine Reihe von Maßnahmen zur Unfallvermeidung, wie den Ausbau von Vollschranken und die Aufklärung der Autofahrer über die Gefahren.
Die Analyse des Unfallrisikos an Bahnübergängen ist ein wichtiges Thema, das auch in dem Forschungsbericht der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung behandelt wird. In diesem werden verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit erörtert. Der Bericht stellt fest, dass eine Vielzahl von potenziellen Verbesserungsschritten vorgenommen werden kann, um im Verkehrssystem Eisenbahn die Unfallhäufigkeit an Bahnübergängen zu verringern. Dabei zeigt sich, dass bauliche Maßnahmen die Unfallzahlen signifikant beeinflussen können und menschliches Fehlverhalten oft den Hauptgrund für solche Tragödien darstellt.
In Anbetracht dieser Faktoren bleibt abzuwarten, welche Erkenntnisse die Untersuchung des Unfalls in Bremen liefert und welche Veränderungen möglicherweise notwendig sind, um solche schrecklichen Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Es liegt viel an der Verantwortung der Fahrer, aber auch an den Sicherheitsvorkehrungen an Bahnübergängen.