Lebensrettende Versorgung: Bremens Traumazentrum im Fokus!
Das Klinikum Bremen-Mitte ist Bremens einziges überregionales Traumazentrum und versorgt jährlich 300 Polytrauma-Patienten.

Lebensrettende Versorgung: Bremens Traumazentrum im Fokus!
Was passiert, wenn das Schicksal unbarmherzig zuschlägt? In Bremen ist man darauf vorbereitet. Im Klinikum Bremen-Mitte, dem einzigen überregionalen Traumazentrum im gesamten Land Bremen, erhalten jährlich etwa 300 Polytrauma-Patienten die bestmögliche medizinische Versorgung. Das seit 2010 zertifizierte Zentrum hat sich darauf spezialisiert, Menschen in lebensbedrohlichen Situationen, sei es nach Verkehrsunfällen oder Stürzen, schnell zu helfen.
Polytraumen, die häufig durch Unfälle, insbesondere bei älteren Menschen, entstehen, benötigen eine sofortige und vor allem präzise erster Hilfe. Identifikation von Gefahren und Transport zu spezialisierten Kliniken sind dabei entscheidend. „First treat what kills first“ lautet das Motto im Schockraum, wo rund um die Uhr ein fachübergreifendes Team bereitsteht. Die ständige Ausbildung und regelmäßige Trainings der Abläufe im Schockraum gewährleisten, dass die Mitarbeitenden auch in stressigen Situationen einen kühlen Kopf bewahren.
Die Herausforderung Polytrauma
Was genau umfasst ein Polytrauma? Verletzungen können Kopf, Brustkorb, Wirbelsäule sowie innere Organe betreffen. Oftmals bleibt es nicht bei einem Bänderriss; häufig sind auch schwere Kopfverletzungen oder innere Blutungen die traurige Konsequenz. So kam es erst kürzlich zu einem tragischen Vorfall, bei dem der 17-jährige Jan Zierow von einem Zug erfasst wurde und sich nach 12 Operationen nun auf dem Weg der Besserung befindet. Auch ein 55-jähriger Mann, der auf eine Zaunstange fiel, wurde im Klinikum erfolgreich versorgt, obwohl er extreme innere Verletzungen davontrug, ohne lebenswichtige Organe zu verletzen. Solche dramatischen Szenarien sind keine Seltenheit – in Deutschland erleiden über 30.000 Menschen jährlich lebensbedrohliche Verletzungen.
Um diesen Patienten gerecht zu werden, sind die Strukturen und Abläufe im Klinikum Bremen-Mitte auf höchstem Niveau optimiert. Der Schockraum ist mit modernster Technik ausgestattet, darunter Ultraschall-, Beatmungs- sowie Narkosegeräte. Der standardisierte Ansatz „Advanced Trauma Life Support“, kurz ATLS, stellt sicher, dass alle Oberärzte des Traumazentrums bestens geschult sind. „Da liegt was an“ gilt hier in mehr als nur einer Hinsicht – bei Ankunft eines schwerverletzten Patienten wird ein Alarm ausgelöst, der sofort das Team in den Schockraum ruft.
Koordination in stressigen Situationen
Die Aufgabe des Trauma-Leaders, normalerweise der Oberarzt der Unfallchirurgie, ist nicht nur medizinischer Natur. Er oder sie sorgt für die nötige Ruhe im Team während der hektischsten Momente. Das Team setzt sich zusammen aus Pflegekräften, Anästhesisten sowie Chirurgen, die allesamt hochqualifiziert sind, um den Patienten schnell und effizient zu helfen.
Nach der Akutversorgung ist die Betreuung noch lange nicht vorbei. Die Patienten werden auf der Intensivstation überwacht und erhalten gegebenenfalls weitere notwendige Operationen. So wird nicht nur der akuten medizinischen Notlage Rechnung getragen, sondern auch eine umfassende Nachsorge ausgesprochen.
Die fortlaufende Qualitätssicherung ist ein weiterer Grund, warum das Klinikum Bremen-Mitte als fünftgrößtes Traumazentrum in Deutschland gilt. Die Behandlungsdaten werden an ein Register gemeldet, was zusätzlichen Druck zur kontinuierlichen Verbesserung der Versorgungsstandards erzeugt. Damit wird sichergestellt, dass alle Abläufe, Geräte und das Know-how immer auf dem neuesten Stand sind und Menschen in Not bestmöglich versorgt werden.
In Anbetracht der komplexen und herausfordernden Situation bei der Behandlung von Polytraumen ist das Klinikum Bremen-Mitte nicht nur ein Ort der Hoffnung für zahlreiche Patienten, sondern auch ein Paradebeispiel für interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Notfallmedizin. Damit leistet Bremen einen wertvollen Beitrag zur Versorgung schwerverletzter Personen. Wer sich in so einer kritischen Situation plötzlich wiederfindet, kann sich gewiss sein, dass in Bremen alles getan wird, um das Leben zu retten.
Weitere Informationen finden Sie auf den Webseiten des Weser-Kuriers und des DIAKO Bremen.