Verkehrschaos droht: Klinikum-Umzug verändert Hulsberg-Viertel grundlegend!
Klinikum Bremen-Mitte plant Umzug, steigendes Verkehrsaufkommen und Mobilitätskonzept für Hulsberg-Viertel lösen Anwohnerbesorgnis aus.

Verkehrschaos droht: Klinikum-Umzug verändert Hulsberg-Viertel grundlegend!
Der Umzug des Klinikums Links der Weser zum Klinikum Bremen-Mitte steht bevor, und dieser Schritt wird nicht nur die Gesundheitsversorgung, sondern auch die Verkehrssituation rund um das Hulsberg-Viertel und die Östliche Vorstadt maßgeblich beeinflussen. Nach Einschätzungen des Verkehrsplanungsbüros shp wird mit einem Anstieg von rund 60% bei motorisierten Individualverkehrsfahrten in den Spitzenzeiten gerechnet. Das könnte, so Weser Report, die ohnehin schon stark belasteten Kreuzungen wie an der St.-Jürgen-Straße/Bismarckstraße zusätzlich stressen.
Insgesamt werden voraussichtlich täglich etwa 1.000 zusätzliche Beschäftigte und 200 Patienten im neuen Klinikum erwartet. Dies bringt natürlich auch diverse Herausforderungen für die Verkehrsplanung mit sich. Anwohner haben bereits Bedenken geäußert und kritisieren das Mobilitätskonzept als „schöngerechnet“ und „realitätsfremd“. Um dem Anstieg des Verkehrs entgegenzuwirken, müssen viele Mitarbeiter der Gesundheit Nord (GeNo) verstärkt auf öffentliche Verkehrsmittel oder das Fahrrad umsteigen.
Mobilitätskonzept und dessen Umsetzung
Der Umzug des Klinikums erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen GeNo, dem Amt für Straßen und Verkehr sowie der Senatorin für Verkehr. GeNo hat angekündigt, zahlreiche Mobilitätsangebote bereitzustellen, deren tatsächliche Nutzung jedoch ungewiss ist.
Derzeit sorgt die Buslinie 25 für eine direkte Verbindung zwischen dem Klinikum und dem Hulsberg-Viertel, allerdings nur im Norden über die Bismarckstraße. Zukünftige Pläne beinhalten höhere Taktungen und Quartiersbusse, deren Umsetzung jedoch von der Finanzierung abhängt.
Ein Verkehrsüberwachungskonzept soll helfen, die Auswirkungen des steigenden Verkehrsaufkommens zu bewältigen. Dazu gehört auch die Errichtung einer neuen Hochgarage am Bettenhaus, deren Kapazität zunächst auf 950 Stellplätze geschätzt wurde, doch aufgrund der Unterbringung der Bildungsakademie jetzt auf 800-850 Stellplätze korrigiert wird. Auch Quartiersgaragen sind geplant, die den Anwohnern und dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) zur Verfügung stehen sollen.
Geplante Maßnahmen für den Verkehr
Die endgültigen Analysen zum Verkehrsaufkommen und dem benötigten Parkraum sind allerdings erst Mitte 2024 zu erwarten. Weser Kurier berichtet zudem, dass die Notaufnahme vom Klinikum Links der Weser, die bislang jährlich etwa 20.000 Patientenkontakte verzeichnete, künftig im Klinikum Bremen-Mitte untergebracht wird. Die dafür nötigen Anpassungen und eine Vergrößerung der Notaufnahme schlagen mit rund 120 Millionen Euro zu Buche. Danach muss die vergrößerte Notaufnahme bis nach 2028 in der Lage sein, zusätzliche Patienten zu versorgen.
Zusätzlich zur neuen Buslinie wird auch die Prüfung einer weiteren Verbindung in Form einer Ringbuslinie über den Hauptbahnhof angeregt. Das gesamte Projekt steht jedoch vor Herausforderungen, insbesondere was die Finanzierbarkeit und die rechtzeitige Umsetzung der vorgesehenen Maßnahmen bis zum Umzug des Klinikums betrifft. Ortsamtsleiterin Astrid Dietze fordert daher eine klare Kontrolle der Umsetzung, um die Verkehrsbelastung angemessen zu steuern.
Zusammenfassend zeigt sich ein Bild, das von Optimismus, aber auch von Sorgen geprägt ist. Die Anwohner und Interessierten warten gespannt auf weitere Details und vor allem auf ein schlüssiges und umsetzbares Mobilitätskonzept, um die Lebensqualität in der Nachbarschaft auch nach dem Umzug des Klinikums zu gewährleisten. Grüne Bremen Mitte betont, dass die Diskussion um den Verkehr nicht nur wichtig, sondern auch dringlich ist.