Kinder informieren über Geschichte: logo live am Bunker Valentin!

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ZDF-Kindernachrichtensendung "logo" präsentiert live Projekte am Bunker Valentin in Bremen – Aufklärung über NS-Verbrechen.

ZDF-Kindernachrichtensendung "logo" präsentiert live Projekte am Bunker Valentin in Bremen – Aufklärung über NS-Verbrechen.
ZDF-Kindernachrichtensendung "logo" präsentiert live Projekte am Bunker Valentin in Bremen – Aufklärung über NS-Verbrechen.

Kinder informieren über Geschichte: logo live am Bunker Valentin!

Die ZDF-Kindernachrichtensendung „logo“ hat jüngst ihren sechsten Tourstopp in Bremen am DenkOrt Bunker Valentin eingelegt. Vom 1. September bis zum 16. September tourt das Team durch 16 deutsche Städte und bringt Kindern spannende Themen näher. Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Farge Rekum präsentierten dabei ein besonderes Projekt: einen Audioguide für die Gedenkstätte, der Licht ins Dunkel der Verbrechen des Nationalsozialismus bringt. Historikerin Petra Maurer unterstrich, dass der Bunker für Kinder oft ein großes Mysterium darstellt und betonte, wie wichtig eine kindgerechte Aufarbeitung dieser Geschichte ist. Die Zusammenarbeit zwischen der Grundschule und dem Bunker besteht bereits seit 2010.

Die Aufzeichnung der Sendung war ein echtes Erlebnis. Clemens und Emma aus der Projektklasse hatten die Gelegenheit, live aufzutreten. Vor der Aufzeichnung gab es zahlreiche Proben und Anweisungen von der Reporter:innen der Sendung. Auch die kleinen Zuschauer wurden aktiv in die Sendung einbezogen, etwa durch Fragen und lustige Ratespiele. Die gesamte Sendung, die auf dem Gelände des Bunkers stattfand, verlief reibungslos und erhielt positive Rückmeldungen von den Zuschauern.

Ein dunkles Kapitel der Geschichte

Der Bunker Valentin, eine der größten U-Boot-Werften der Kriegsgeschichte, wurde zwischen 1943 und 1945 in Bremen-Farge erbaut. Während des Zweiten Weltkriegs waren mehr als 10.000 Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge für den Bau in unmenschlichen Bedingungen eingesetzt. Über 1.600 dieser Arbeiter starben aufgrund von Erschöpfung, Unterernährung oder gewaltsamer Behandlung. Ein wichtiges Ziel des Bunkerbaus war die Entwicklung des neuartigen U-Bootes vom Typ XXI, das in einem Fließbandverfahren gefertigt werden sollte. Trotz des fast vollständig abgeschlossenen Baus von 95 %, kam die Produktion aufgrund des Kriegsverlaufs letztendlich nie zustande.

Heute ist der Bunker eine Gedenkstätte, die das Andenken an die Opfer der Zwangsarbeit und die Geschichte des Ortes dokumentiert. Mit einem umfangreichen Besucherzentrum, das zwischen 2011 und 2015 zu einem Kostenaufwand von 1,9 Millionen Euro umgebaut wurde, wird hier über die dunkle Vergangenheit aufgeklärt. Historiker:innen organisieren Führungen, Workshops und kulturelle Veranstaltungen, um der Öffentlichkeit die Schrecken dieser Zeit näherzubringen. Die Dokumentation „Hitlers U-Boot-Fabrik – Bunker Valentin“ beleuchtet diese Thematik und informiert über die Schicksale der Zwangsarbeiter ausführlich.

Ein Ort der Erinnerung und Aufklärung

Der Bunker Valentin, der nach dem Krieg als Materialdepot der Bundeswehr genutzt wurde, steht heute unter Bremer Denkmalschutz. Der Teil, der als Depot genutzt wurde, ist für Besucher zugänglich, während andere Bereiche aus Sicherheitsgründen gesperrt bleiben. Innerhalb der Gedenkstätte wurde ebenfalls ein Konzept zur Aufarbeitung und Erinnerung an die Historie entwickelt. Die Initiativen gingen bereits in den 1980er Jahren los, mit dem Einweihungsjahr des Mahnmals „Vernichtung durch Arbeit“ im Jahr 1983.

Mit einem starken Fokus auf die Geschichte und das Gedenken der Zwangsarbeiter hat der Bunker Valentin einen festen Platz im kollektiven Gedächtnis der Region. Jetzt, da die Schüler:innen der Grundschule Farge Rekum aktiv zur Aufklärung beitragen, wird die historische Bedeutung dieses Ortes besonders greifbar. Die Zusammenarbeit von Schule und Gedenkstätte ist ein Beispiel dafür, wie Erinnern lebendig gestaltet werden kann.

Für mehr Informationen zur Geschichte des Bunker Valentin, besuchen Sie die Seiten von Weser-Kurier, ZDF und Wikipedia.