Marodes Feuerwehrhaus in Blumenthal: Sanierung oder Neubau?
Gutachter überprüfen das marode Blumenthaler Feuerwehrhaus; Sanierung notwendig, Neubauoptionen werden diskutiert.

Marodes Feuerwehrhaus in Blumenthal: Sanierung oder Neubau?
In Blumenthal wird derzeit mit Hochdruck an der Zukunft des maroden Feuerwehrhauses gearbeitet. Gutachter haben bereits Proben genommen, um die Statik des rund 90 Jahre alten Gebäudes zu überprüfen. Besondere Sorgen bereitet die Entdeckung von Asbest durch frühere Prüfer, was die Situation rund um die Sanierungspläne zusätzlich kompliziert. Die Innenbehörde hat den umfangreichen Sanierungsbedarf festgestellt, und eine Kostenschätzung für die notwendigen Arbeiten ist für Ende Oktober geplant. Diese wichtigen Informationen kommen vom Weser-Kurier.
Die Situation ist brisant, denn die Deckenträger im Keller beginnen bereits zu knacken, und das Einparken von Löschfahrzeugen stellt ein großes Problem dar. Teile des Fuhrparks mussten ausgelagert werden, was präventiv dazu führte, dass das Betreten des Untergeschosses verboten wurde. Aktuell nutzt die Jugendfeuerwehr Räumlichkeiten im benachbarten Polizeirevier, was nicht optimal ist.
Politische Gespräche und mögliche Neubaupläne
Besonders aktiv in der Debatte rund um das Feuerwehrhaus sind die verschiedenen politischen Parteien im Stadtteil. Canan Sevil, stellvertretende Sprecherin von Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), kündigte Gespräche zwischen der Feuerwehr und Immobilien Bremen an. In diesen Gesprächen soll eine endgültige Entscheidung über die Einsatzzentrale getroffen werden. Die CDU setzt sich seit längerer Zeit für einen Neubau ein, überzeugt davon, dass der Altbau nicht mehr zu retten ist. Alle Parteien des Stadtteilparlaments sind sich einig, dass ein neuer Standort der Feuerwehr nötig ist, idealerweise in der Nähe der Autobahn.
Ein Neubau könnte sich als die wirtschaftlichere Lösung erweisen – dies ist jedoch abhängig von der Kostenschätzung für die Sanierung. Immobilien Bremen hat zudem Vorschläge unterbreitet, wie die alte Kellerdecke ausgebaut und eine neue installiert werden könnte. Es wird festgehalten, dass dies die Einsatzkräfte nicht stören darf, was die Planungen weiter verkompliziert.
Ein überfälliger Schritt zur Verbesserung
Gerade im Hinblick auf die Sicherheit und die Arbeitsbedingungen der Feuerwehrleute ist die Sanierung von maroden Feuerwehrhäusern ein drängendes Thema. In Bayern hat der Innenminister Joachim Herrmann angekündigt, die Feuerwehrförderung auszuweiten, weil die Sanierung solcher Gebäude längst überfällig ist. Es wird von Florian Siekmann, Sprecher für Inneres der Landtags-Grünen, betont, dass eine ordentliche Ausstattung der Feuerwehr die Motivation der Einsatzkräfte erheblich steigert. Das ist auch in Bremen ein zentrales Anliegen, denn insbesondere die Blumenthaler Feuerwehr zählt zu den Schwerpunktwehren und wird häufig alarmiert.
Mit Asbest ist man in dieser Diskussion ebenfalls konfrontiert. Asbesthaltige Materialien wurden bis Ende der 1990er Jahre verwendet, und seine Gefährlichkeit ist evident. Eine Kontamination kann, insbesondere in älteren Gebäuden, nicht ausgeschlossen werden. Es ist entscheidend, dass die Einsatzkräfte geschützt werden und dass entsprechende Maßnahmen zur Gefahrenabwehr ergriffen werden. Dies wird im Rahmen der Sanierungsdiskussion immer stärker in den Fokus gerückt, wie auf sichere-feuerwehr.de erläutert wird.
Die nächsten Schritte in der Debatte um das Blumenthaler Feuerwehrhaus sind entscheidend. Es bleibt zu hoffen, dass die geplanten Gespräche zwischen den Beteiligten fruchtbar sind und eine nachhaltige Lösung für die Feuerwehr in Blumenthal erarbeitet werden kann.