Bremer Archäologe entdeckt verlorene Stadt Alexandria am Tigris!

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Bremer Archäologe Stefan Hauser entdeckt Alexandria am Tigris, eine antike Stadt, bei Grabungen im Irak, seit 2016.

Bremer Archäologe Stefan Hauser entdeckt Alexandria am Tigris, eine antike Stadt, bei Grabungen im Irak, seit 2016.
Bremer Archäologe Stefan Hauser entdeckt Alexandria am Tigris, eine antike Stadt, bei Grabungen im Irak, seit 2016.

Bremer Archäologe entdeckt verlorene Stadt Alexandria am Tigris!

In einer faszinierenden Entdeckung hat der Bremer Archäologe Stefan Hauser die Existenz einer bislang unbekannten antiken Stadt aufgedeckt: Alexandria am Tigris. Diese Stadt, gegründet von Alexander dem Großen im Jahr 324 v. Chr., gehört zu den historischen Schätzen des Nahen Ostens und wartet darauf, vollständig erforscht zu werden. Laut dem Weser-Kurier hat Hauser, 63 Jahre alt und Professor an der Universität Konstanz, sich seit 2017 an einer britischen Expedition beteiligt, um diese Ruinen zu dokumentieren.

Hauser pendelt zwischen Nord- und Süddeutschland, um auf Grabungsmissionen insbesondere im Irak zu arbeiten. Seine Reisen sind nicht ohne Herausforderungen, denn die Sicherheitslage im Irak hat sich seit 2016 zwar verbessert, doch die politischen und sozialen Rahmenbedingungen sind oft angespannt. In den Ruinen von Alexandria am Tigris wurden über 2000 Veränderungen aus dem Irak-Iran-Krieg (1980-1988) dokumentiert, was die Notwendigkeit einer genauen Erforschung der Stadt unterstreicht.

Die Entdeckung Alexandria am Tigris

Die Stadt wurde ursprünglich gegründet, um den geänderten Lebensbedingungen, bedingt durch den Rückgang alter Hafenstädte, Rechnung zu tragen. Mit ihrem massiven Schutzwall, der sich über 3,4 Kilometer erstreckt und bis zu acht Meter hoch ist, zeigt Alexandria am Tigris, wie bedeutend dieser Ort einst für den Austausch von Waren war. Heutzutage ist der Zugang zur Stadt durch die dramatisch veränderte Küstenlinie des Persischen Golfs eingeschränkt, sodass sie weitgehend vom Meer abgeschnitten ist.

Die britische Expedition, die 2016 ins Leben gerufen wurde, verfolgte das Ziel, Ruinen in der Region zu identifizieren, als archäologische Ausgrabungen zu diesem Zeitpunkt nicht erlaubt waren. Hauser trug maßgeblich zu diesem Vorhaben bei, indem er geologische und geophysikalische Untersuchungen in der Region durchführte, die durch modernste Satellitenbilder und über 20.000 Drohnenaufnahmen ergänzt wurden.

Ein Blick über die Grenzen

Doch nicht nur in Iraks geschichtsträchtigen Regionen wird geforscht. Die antike Stadt Doliche im Südosten der Türkei stellt eine weitere Schlüsselstelle dar, die wichtige Einblicke in die Urbanistik des Nahen Ostens bietet. Wie Archäologie Online berichtet, wird ein neues Projekt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit über 600.000 Euro gefördert, um die Stadtentwicklung und städtische Kultur im hellenistisch-römischen Nordsyrien bis zur Kreuzfahrerzeit zu erforschen. Diese Anliegen sind besonders relevant, da viele antike Orte durch moderne Entwicklungen oder Konflikte in der Region nicht mehr zugänglich sind.

Das Grabungsteam in Doliche, unter der Leitung von Prof. Dr. Engelbert Winter, besteht aus rund 30 Wissenschaftlern und Studierenden sowie etwa 35 Grabungsarbeitern aus der Türkei – ein hervorragendes Beispiel für internationale Zusammenarbeit in der Archäologie.

Diese spannenden Entwicklungen zeigen, dass die Erforschung antiker Städte wie Alexandria am Tigris und Doliche nicht nur die Geschichte neu beleuchtet, sondern auch die kulturellen Wurzeln unserer heutigen Zivilisation sichtbar macht. Wir dürfen gespannt sein, was die nächsten Ausgrabungen bringen werden und welche Geheimnisse der Boden noch birgt.

Für mehr Informationen zum Thema können Sie die detaillierte Beschreibung des Projekts auf der Biodiversity Library nachlesen.

Quellen: