Streit um Neubau in Burglesum: Bürger fordern Erhalt des Ortsbilds!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am
Impressum · Kontakt · Redaktionskodex

In Burglesum sorgt ein umstrittenes Bauvorhaben an der Lesumer Kirche 6 für Diskussionen über Architektur und Denkmalschutz.

In Burglesum sorgt ein umstrittenes Bauvorhaben an der Lesumer Kirche 6 für Diskussionen über Architektur und Denkmalschutz.
In Burglesum sorgt ein umstrittenes Bauvorhaben an der Lesumer Kirche 6 für Diskussionen über Architektur und Denkmalschutz.

Streit um Neubau in Burglesum: Bürger fordern Erhalt des Ortsbilds!

In Burglesum sorgt ein geplantes Bauvorhaben an der Lesumer Kirche 6 für reichlich Gesprächsstoff. Während einige Bürger die Initiative von Bauherr Bekim Dervishaj und die moderne Architektur loben, regt sich Widerstand. Die Diskussion dreht sich nicht nur um die Optik des neuen Hauses, sondern auch um den Erhalt des historischen Ortsbildes. Kritiker sehen in dem Entwurf erhebliche Verstöße gegen die bestehenden Bebauungspläne und die Erhaltungssatzung, was die Wogen ordentlich hochgehen lässt, wie der Weser Kurier berichtet.

Dervishaj plant, auf dem derzeit leerstehenden Grundstück ein viergeschossiges Gebäude mit Flachdach zu errichten, das ein Café im Erdgeschoss sowie Wohneinheiten in den Obergeschossen beherbergen soll. Derzeit thront dort noch ein etwa 200 Jahre altes Haus, das seit über zehn Jahren ungenutzt ist und dessen Sanierung als nicht praktikabel eingestuft wurde. Wohnungen auf dem Gelände könnten also theoretisch ein nettes Geschäft für die Region bringen.

Streit um die Architektur

Die Kritiker, darunter die Bürgerinitiative und viele Anwohner, sind besorgt über die modern anmutende Architektur. Sie fürchten, dass das neue Bauwerk nicht in das historische Ambiente des Marktplatzes passt. Auf einer Beiratssitzung, die im Juni stattgefunden hat, stimmten die Kommunalpolitiker mit einer knappen Mehrheit von 9 zu 7 Stimmen für das Vorhaben. Aber die Frage bleibt: Wie viel moderne Nachverdichtung ist akzeptabel, ohne das historische Stadtbild zu gefährden?

Der Architekt Philipp Romeiser verteidigt das Projekt und hebt hervor, dass Dervishaj sich von der Kritik nicht beirren lässt. Auf eine Aufforderung hin, die Pläne zu überarbeiten, wurde im Beirat jedoch eine erneute Abstimmung über die Stellungnahme abgelehnt, was die Gemüter zusätzlich erhitzt hat. Ortsamtsleiter Florian Boehlke klärt darüber auf, dass die Beiräte lediglich eine Stellungnahme abgeben, während die Entscheidung über den Bauantrag ganz woanders gefällt wird.

Ein Blick auf die Bürgerbeteiligung

Ein weiterer Knackpunkt in der Diskussion ist die Bürgerbeteiligung. Hier gibt es ein großes Potenzial: Nach §137 BauGB ist die Einbindung der Bürger in Stadtentwicklungsprozesse von hoher Bedeutung. In einem erfolgreichen Vorhaben sollten die Bürger nicht nur reine Zuschauer, sondern aktive Mitgestalter sein. Dies fördert die Identifikation mit dem Stadtteil und könnte auch in Burglesum dazu beitragen, diverse Perspektiven und Bedenken zu berücksichtigen. Wie der Söder-Newsletter feststellt, ist diese aktive Teilnahme essenziell für den sozialen Zusammenhalt.

Der Heimatverein Lesum und die Kirchengemeinde St. Martini haben bereits ihre Bedenken geäußert und sehen den Verlust historischer Werte als eine Gefährdung an. Es bleibt abzuwarten, ob Dervishaj und die zuständigen Behörden bereit sind, diese Bedenken ernst zu nehmen und einen Ausgleich zwischen modernen Bauvorhaben und dem Erhalt des historischen Ortsbildes zu finden. Letztendlich wird die Zukunft des Bauprojekts viel über die Haltung der Bürger und der Beteiligten aussagen – eine Entwicklung, die sicherlich spannend bleibt.