Wiedersehen in Borgfeld: Flüchtlinge feiern sechs Jahre Willkommenskultur!
Uwe Rosenberg trifft 80 Jugendliche aus Borgfeld wieder, die 2015 als Geflüchtete ankamen. Feiern Sie die Integration!

Wiedersehen in Borgfeld: Flüchtlinge feiern sechs Jahre Willkommenskultur!
Ein bewegendes Kapitel in der Geschichte Bremens wird demnächst mit einer großen Wiedersehensfeier in Borgfeld abgeschlossen. Uwe Rosenberg hat fast alle der 80 Jugendlichen ausfindig gemacht, die 2015 während der Flüchtlingskrise in einer Turnhalle unterkamen. Diese Feier, die für Oktober im Freizeitheim des Roten Kreuzes geplant ist, wird nicht nur die ehemaligen Geflüchteten, sondern auch engagierte Freiwillige sowie Bremens Bürgermeister versammeln. Es ist ein bedeutsamer Moment, der die Solidarität und das Engagement der Bremer Bevölkerung verdeutlicht, wie taz.de berichtet.
Im Herbst 2015, als viele Menschen vor Krieg und Verfolgung flohen, wurden in Bremen mehrere Turnhallen als Notunterkünfte genutzt. Zu den 80 unbegleiteten Minderjährigen, die am 2. Oktober 2015 in Borgfeld ankamen, gehörten unter anderem junge Menschen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak. Sie lebten für 123 Tage in der Turnhalle, bevor sie in andere Unterkünfte verlegt wurden. Während dieser Zeit haben Rosenberg und sein Kollege Hermann Vinke unermüdlich gearbeitet, um den Jugendlichen durch Deutschunterricht und Unterstützung bei Behördengängen zu helfen.
Integration als Schlüssel zum Erfolg
Die Integration der Geflüchteten ist von größter Bedeutung für das Zusammenleben in der Aufnahmegesellschaft. Gerade in Bremen, wo im Jahr 2015 rund fünf Millionen Menschen aktiv zur Unterstützung von Flüchtlingen aufgerufen wurden, zeigt sich, dass viele von ihnen in ihre neuen Leben Fuß gefasst haben. Berufe wie Straßenbahnfahrer, Altenpfleger und Konstruktionsmechaniker sind nur einige Beispiele für die gelungene Integration. UNO-Flüchtlingshilfe hebt hervor, dass eine frühe Einbindung in das tägliche Leben die Chancen auf Integration erheblich steigert.
Denn Integration ist ein komplexer Prozess, der nicht nur rechtliche und wirtschaftliche Aspekte umfasst, sondern auch die Anpassungsfähigkeit sowohl von Flüchtlingen als auch der Aufnahmegesellschaft erfordert. Ziel ist es, dass Geflüchtete in ihren Rechten und Möglichkeiten gleichgestellt werden, idealerweise durch den Erwerb der Staatsbürgerschaft.
Neue Herausforderungen und Chancen in Borgfeld
Die Veranstaltung im Oktober wird nicht nur ein Rückblick auf die letzten Jahre, sondern auch ein Vorblick auf die Zukunft. Im August 2025 beginnt der Bau einer neuen Unterkunft in Borgfeld, die Platz für 35 asylberechtigte Familien bieten soll. Trotz der Widersprüche von Anwohnern, die sich gegen den Bau ausgesprochen haben, betont der Bürgermeister die Notwendigkeit einer gerechten Verteilung von Geflüchteten im Stadtgebiet. Der Runde Tisch Borgfeld, eine Bürgerinitiative, plant, den neuen Geflüchteten eine ähnliche Unterstützung zukommen zu lassen, wie sie bereits 2015 geleistet wurde, wie taz.de berichtet.
Doch nicht alles ist unproblematisch. Eine aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass die Skepsis gegenüber Zuwanderung mit zunehmender Fluchtmigration steigt. Sorgen um steigende Sozialkosten, Wohnungsnot und Schulprobleme werden laut Umfragen immer lauter. Dennoch bleibt die Mehrheit der Bevölkerung optimistisch und sieht die Willkommenskultur fest verankert in den Gemeinden.
In Borgfeld und darüber hinaus bleibt die integrative Arbeit ein gesellschaftliches Anliegen, das nicht nur den Neuankömmlingen, sondern auch den bestehenden Gemeinschaften zugutekommt. Ein sich gegenseitig stützendes Miteinander ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration.