Niedersachsen plant große Bahn-Reaktivierungen: Kommt der Nahverkehr zurück?

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Osterholz: Studie zur Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken startet. Ziel ist Verbesserung des Nahverkehrs in Niedersachsen.

Osterholz: Studie zur Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken startet. Ziel ist Verbesserung des Nahverkehrs in Niedersachsen.
Osterholz: Studie zur Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken startet. Ziel ist Verbesserung des Nahverkehrs in Niedersachsen.

Niedersachsen plant große Bahn-Reaktivierungen: Kommt der Nahverkehr zurück?

Die Frage nach den stillgelegten Bahnstrecken in Niedersachsen steht wieder im Vordergrund, und das nicht ohne Grund. Der Verein „Einfach Einsteigen“ hat eine umfassende Studie zur Reaktivierung von Bahnstrecken vorgestellt, die zum Ziel hat, das Nahverkehrsnetz im Bundesland entscheidend zu verbessern. Buten un binnen berichtet, dass besonders die Verbindung zwischen Bremen und Bremervörde, insbesondere die Strecke zwischen Osterholz-Scharmbeck und Bremervörde, im Fokus steht. Diese Strecke wird bereits teilweise touristisch mit dem Moorexpress genutzt, was die Melange aus Tradition und neuem Antrieb unterstreicht.

Doch das sind nicht die einzigen Linien, die in Aussicht stehen. Im Rahmen der Studie wurden auch weitere Verbindungen wie Bremerhaven-Bad Bederkesa, Zeven-Tostedt und Zeven-Lilienthal-Falkenberg ins Spiel gebracht. Insgesamt könnten bis zu 49 ehemalige Bahnstrecken in Niedersachsen für eine Wiederinbetriebnahme in Betracht gezogen werden. Die Machbarkeitsstudie berücksichtigt dabei Streckenzustand, finanzielle Mittel und die regionale Bedeutung der Strecken.

Reaktivierung als Teil der Verkehrswende

Die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken ist nicht nur eine Frage des Komforts, sondern ein entscheidender Schritt in Richtung Verkehrswende in Niedersachsen. Laut der Niedersächsischen Landesregierung wurden zwischen 2013 und 2015 geeignete Strecken ermittelt, von denen bereits zwei erfolgreich reaktiviert wurden: Die Strecke zwischen Einbeck-Mitte und Einbeck-Salzderhelden im Jahr 2018 und die Verbindung zwischen Bad Bentheim und Neuenhaus im Jahr 2019. Zudem läuft seit November 2022 ein dreijähriger Probebetrieb, der darauf abzielt, das Angebot weiter auszubauen.

Das neue Reaktivierungsprogramm, das im Frühjahr 2023 seine Tore öffnete, orientiert sich am verbesserten Förderrecht nach dem Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Damit können bis zu 90 % der Kosten durch Bundesmittel gedeckt werden, was die Reaktivierung von bahnwirtschaftlich tragfähigen Strecken erleichtert. Der neue Koalitionsvertrag hat frischen Wind in die Sache gebracht, mit einem klaren Ziel: Vorhandene Vorhaben sollen unter neuen Kriterien überprüft und vorangetrieben werden.

Ein Blick in die Zukunft

Ein weiteres wichtiges Projekt ist die geplante Erschließung der Strecke Buchholz – Jesteburg – Hamburg-Harburg, die die Anbindung in der Region entscheidend verbessern könnte. Die Landesnahverkehrsgesellschaft führt derzeit eine umfassende Reaktivierungsuntersuchung durch, die in vier Stufen abläuft: von der Vorauswahl der Strecken bis hin zur konkreten Planung und Antragstellung für Fördermittel.

Mit diesen Initiativen stehen spannende Zeiten für den Schienenverkehr in Niedersachsen und rund um Bremen bevor. Die Mischung aus regionaler Verbindung und umweltfreundlichem Transport könnte die Mobilität der Zukunft prägen und zeigen, wie wichtig es ist, alte Verbindungen neu zu beleben. Ein gutes Händchen beim Umsetzen dieser Pläne wäre sicherlich wünschenswert, denn eine gut ausgebaute Infrastruktur ist das Rückgrat für eine funktionierende Verkehrswende.

Quellen: