Worpswede trauert um Helmut Stelljes: Der unvergessene Chronist verstorben

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Helmut Stelljes, Chronist von Worpswede, verstarb am 20. September 2025. Sein Lebenswerk prägte die Kunst- und Kulturgeschichte der Region.

Helmut Stelljes, Chronist von Worpswede, verstarb am 20. September 2025. Sein Lebenswerk prägte die Kunst- und Kulturgeschichte der Region.
Helmut Stelljes, Chronist von Worpswede, verstarb am 20. September 2025. Sein Lebenswerk prägte die Kunst- und Kulturgeschichte der Region.

Worpswede trauert um Helmut Stelljes: Der unvergessene Chronist verstorben

Eine markante Persönlichkeit verlässt die Bühne: Helmut Stelljes, Chronist, Fotograf und leidenschaftlicher Heimatkundler, ist am 20. September 2025 im Alter von 92 Jahren verstorben. Mit seinem Tod hinterlässt er eine schmerzliche Lücke in der Geschichtsschreibung und im kulturellen Leben von Worpswede. Sein Oeuvre umfasste mehr als ein Dutzend Bücher sowie zahlreiche Beiträge zur Geschichte seiner Heimat, die er mit einem klaren Blick und viel Liebe zum Detail dokumentierte. Besonders hervorzuheben ist sein jüngstes Werk über die berühmte Malerin Paula Modersohn-Becker, das den Titel „Meine glücklichsten Stunden“ trägt und von ihm fotografisch gestaltet wurde. Dies bestätigt der Weser-Kurier, der Stelljes als einen der prägendsten Chronisten der Region beschreibt.

Am 21. Juli 1933 in Bremen geboren, verbrachte Stelljes seine Kindheit in Worpswede, einem Ort, der im 19. Jahrhundert zur Wiege zahlreicher Künstler wurde. In seiner Lebens- und Schaffenszeit hat er das kulturelle Erbe dieser Künstlerkolonie tatkräftig unterstützt. Stelljes wurde zu einem wichtigen Botschafter der dortigen Kunstszene und hielt regelmäßig Führungen sowie Dia-Vorträge, in denen er die Geschichte des Ortes lebendig machte. Sein Einsatz für die Kultur wurde 2009 mit dem niedersächsischen Verdienstkreuz gewürdigt. Obendrauf war er Mitbegründer der Kulturzeitschrift „Heimat-Rundblick“, die bis heute in Worpswede erscheint.

Ein Leben für die Kunst und die Gemeinschaft

Stelljes war nicht nur Schreiber und Fotograf, sondern auch ein gefragter Pädagoge und Didaktiker, der über ein breites Wissen verfügte. Nach seinem Studium der Pädagogik, Soziologie, Mathematik und Kunstgeschichte promovierte er 1981 an der Universität Bremen und begann bald darauf, sich der Region und ihrer Geschichte zu widmen. Während seiner Zeit in Worpswede, wohin er in den 1970er Jahren mit seiner Familie zog, trat er als konservierender Geist auf und setzte sich intensiv für Kunst und Kultur ein. Dabei war er stets loyal gegenüber den Menschen, die ihn offen begegneten.

Seine Fotografien waren mehr als nur Momentaufnahmen; sie waren Ausdruck seiner tiefen Verbundenheit mit der Natur und den Menschen des Ortes. Stelljes hatte ein Gespür für die Schönheit der Dinge und ein gutes Händchen für kreative Projekte. Egal, ob in der Fotografie oder der Schriftstellerei, sein Talent und Engagement sollten nicht unerwähnt bleiben.

Worpswede als Künstlerkolonie

Worpswede selbst hat eine reiche Geschichte als Künstlerkolonie, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht. Diese Gemeinschaft von Kreativen, die in der Idylle der Natur lebte, hat Leben und Werk von Stelljes ohne Zweifel beeinflusst. Sie war Teil einer Bewegung, die darauf abzielte, sich von den strengen Reglementierungen der Kunstakademien zu lösen. Stelljes’ Arbeit ist Teil dieses Erbes und er war immer bestrebt, den kreativen Austausch und Dialog zwischen den Künstlern zu fördern. Als Gründungsmitglied der Europäischen Vereinigung der Künstlerkolonien setzte er sich dafür ein, dass Worpswede auch über die Grenzen Deutschlands hinaus als Kulturstandort anerkannt wird.

Helmut Stelljes hat durch sein umfassendes Werk und seine Leidenschaft für seine Heimat bleibende Spuren hinterlassen. Sein Engagement – sei es durch seine Fotografien oder die vielen Texte, die er verfasste – wird von allen, die in Worpswede leben, geschätzt und in Erinnerung gehalten. Eine wahrhaft würdige Hommage an einen Mann, der mit seiner Arbeit die Kultur der Region bereichert hat.

Weitere Informationen zu Helmut Stelljes finden Sie beim Weser-Kurier, auf Wikipedia und bei den Worpswede Museen.

Quellen: