Queere Ampeln in Bremen: Ein Zeichen gegen Gewalt und für Vielfalt!

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Bremen plant queere Ampeln als Zeichen gegen Diskriminierung. Die Grünen fordern Sichtbarkeit und Solidarität in der Community.

Bremen plant queere Ampeln als Zeichen gegen Diskriminierung. Die Grünen fordern Sichtbarkeit und Solidarität in der Community.
Bremen plant queere Ampeln als Zeichen gegen Diskriminierung. Die Grünen fordern Sichtbarkeit und Solidarität in der Community.

Queere Ampeln in Bremen: Ein Zeichen gegen Gewalt und für Vielfalt!

In Bremen ist zurzeit ein heiß diskutiertes Thema in der Luft: Die Bremer Grünen-Fraktion hat eine Initiative ins Leben gerufen, die darauf abzielt, Ampeln mit queeren Symbolen einzuführen. Josephine Assmuss, die Parteivorsitzende von Bündnis ’90/Die Grünen, sieht in diesen queeren Ampeln ein Zeichen für Vielfalt, Sichtbarkeit und Respekt. Ihr Anliegen ist klar: Queere Menschen sollen in einer Zeit, in der Anfeindungen zunehmen, sichtbarer gemacht werden. Assmuss betont auch, dass das Grundgesetz die Freiheit und Sicherheit aller Menschen garantiert und dass Sichtbarkeit die Akzeptanz steigern und das Risiko queerfeindlicher Gewalt senken kann.
Weser Report berichtet, dass diese Initiative nicht nur ein ästhetisches Upgrade der Stadt darstellt, sondern auch als Ausdruck solidarischer Haltung in einer sich verändernden gesellschaftlichen Landschaft dient.

Doch die Idee hat nicht nur Befürworter. Marcel Schröder von der FDP kritisiert den Vorschlag als Symbolpolitik, die in der Praxis wenig bewirken würde. Er weist darauf hin, dass die Zahl queerfeindlicher Straftaten in Bremen alarmierend steigt und fordert stattdessen eine bessere Ausstattung von Polizei und Justiz. Eine konsequente Integrationspolitik sei notwendig, um Diskriminierung aufgrund von Geschlecht, Herkunft oder Glauben zu bekämpfen. Zudem hat das Bundeskriminalamt einen signifikanten Anstieg queerfeindlicher Straftaten auf nationaler Ebene gemeldet. Im Jahr 2023 wurden 1.785 Fälle gegen LSBTIQ*-Menschen erfasst, was einen Anstieg von etwa 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Ein Zeichen der Solidarität

Die Bremer Grünen haben sich zum Ziel gesetzt, mit 26 queeren Ampelmotiven ein sichtbares Zeichen gegen die queerfeindliche Gewalt zu setzen. Diese Zahl entspricht den in 2024 registrierten Fällen von Hassverbrechen gegen die queere Community. Die Ampeln sollen als Mahnmale fungieren und die Solidarität mit der queeren Community symbolisieren. Die Unterschriften für diese Initiative werden überwiegend beim Bremer Christopher Street Day am 23. August gesammelt, um die Bürgerschaftsfraktion zu überzeugen. „Die queeren Ampeln schaffen Sichtbarkeit im Alltag und normalisieren die Vielfalt von Beziehungsformen“, betont Assmuss. Laut der Initiative könnte Bremen mit dieser Maßnahme eine Vorreiterrolle einnehmen und als Vorbild für andere Städte dienen.
Pride Direct ergänzt, dass die ersten queeren Ampeln in Deutschland 2018 in Frankfurt installiert wurden, und auch Städte wie Hannover und München folgen diesem Trend.

Ein gesellschaftliches Problem

Die Diskussion um queerfeindliche Gewalt wird vor dem Hintergrund einer alarmierenden Berichterstattung zu einem gesamtgesellschaftlichen Problem, das nicht ignoriert werden kann. So wurde im Jahr 2023 bundesweit ein Anstieg der Straftaten gegen LSBTIQ*-Menschen festgestellt, wobei die häufigsten Delikte Beleidigungen und Gewalttaten sind. Innenministerin Nancy Faeser fordert eine konsequente Verfolgung solcher Gewalttaten, während die Dunkelziffer vermutlich noch höher liegt. Politisch motivierte Hasskriminalität muss ernst genommen werden, und die Schritte zur Verbesserung der Situation sind mehr als überfällig.
Tagesschau informiert, dass ein Arbeitskreis zur Bekämpfung homophober und transfeindlicher Gewalt bereits im September 2022 ins Leben gerufen wurde und der Abschlussbericht im Frühjahr 2023 vorgelegt wurde, wobei die Sicherheit von queeren Menschen auf der politischen Agenda bleibt.

Der Vorschlag, queere Symbole an Ampeln einzuführen, ist somit nicht nur ein lokales, sondern auch ein national relevantes Thema, das sowohl Hoffnung als auch Spannungen in der Gesellschaft widerspiegelt. Es bleibt abzuwarten, wie die Politik auf diese Initiativen reagiert und ob sie zu einer spürbaren Verbesserung für die queere Community in Bremen führt.