Steigende Nachfrage: Beratungsstellen für Kriegsdienstverweigerer boomen!

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Der Anstieg der Anfragen zur Kriegsdienstverweigerung in Bremen spiegelt Unsicherheiten bei jungen Menschen wider. Beratungsstellen reagieren auf neue Wehrdienstgesetze.

Der Anstieg der Anfragen zur Kriegsdienstverweigerung in Bremen spiegelt Unsicherheiten bei jungen Menschen wider. Beratungsstellen reagieren auf neue Wehrdienstgesetze.
Der Anstieg der Anfragen zur Kriegsdienstverweigerung in Bremen spiegelt Unsicherheiten bei jungen Menschen wider. Beratungsstellen reagieren auf neue Wehrdienstgesetze.

Steigende Nachfrage: Beratungsstellen für Kriegsdienstverweigerer boomen!

In Bremen ist der Trend klar: Die Nachfrage nach Beratungen zur Kriegsdienstverweigerung nimmt stetig zu. In den letzten Wochen haben Beratungsstellen vermehrt Anfragen registriert, ein Zeichen, dass viele junge Menschen sich mit der Thematik auseinandersetzen. Die Deutsche Friedensgesellschaft (DFG) verzeichnete einen sprunghaften Anstieg der Websitebesuche, von 55.000 im August auf beeindruckende 77.000 bis zur Monatsmitte, wie die buten un binnen berichtet.

Hinter diesem Zulauf steht die Unsicherheit, die durch die aktuelle politische Lage und die Diskussion über ein neues Wehrdienstgesetz entsteht. Das Gesetz, das am 1. Januar 2026 in Kraft treten soll, sieht vor, dass junge Männer ab dem Jahrgang 2008 sich wieder zur Musterung melden müssen. Die Möglichkeit der Kriegsdienstverweigerung wird dadurch für viele besonders relevant. Susanne Bödecker von der DFG-VK schildert, dass das Telefon bei den Beratungshotlines nicht stillsteht, vor allem besorgte Eltern melden sich häufig und wollen mehr Informationen für ihre Kinder erhalten, die nicht zur Bundeswehr wollen. Anträge auf Anerkennung als Kriegsdienstverweigerer haben sich verdoppelt.

Die Stimme der Beratungsstellen

Joachim Kuhlmann von der DFG hebt hervor, dass er ein Beraterteam aufbauen möchte, um den vermehrten Anfragen gerecht zu werden. Ab 2026 sollen auch Gruppenberatungen angeboten werden, um den Betroffenen umfassend die Möglichkeiten aufzuzeigen. Pastor Jasper von Legat, der Friedensbeauftragte der Bremischen Evangelischen Kirche, bietet ebenfalls Unterstützung an. Er hört den persönlichen Anliegen der Ratsuchenden zu und hilft ihnen dabei, eine Gewissensentscheidung zu treffen.

Kuhlmann und Legat stehen nicht alleine da. Die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) berichtet auch von einem deutlichen Anstieg der Beratungsanfragen. Die Diskussion über die Rückkehr zur Wehrpflicht hat die Anzahl der Anfragen im vergangenen Jahr um mehr als 30 Prozent erhöht. Die Angst vor einer möglichen Wehrpflichtversorgung sorgt für Nervosität unter vielen Jugendlichen und Reservisten.

Die aktuelle Gesetzeslage im Blick

Die Bundesregierung hat zusammen mit der Union, die kritisch zu dem neuen Wehrdienst steht, das Gesetz Ende August beschlossen. Die Zustimmung des Bundestags steht jedoch noch aus. Zukünftig müssen junge Männer einen Fragebogen ausfüllen, während Frauen diese Möglichkeit freiwillig haben. Die Tagesschau erklärt weiter, dass allein im ersten halben Jahr 2025 bereits 1.363 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung eingegangen sind. Zum Vergleich: Im Jahr 2024 waren es 2.241 Anträge, was den Trend der steigenden Unruhe untermauert.

Ein genauer Blick in die Zahlen offenbart folgende Entwicklung: 2019 stellten nur 110 Menschen einen Antrag auf Kriegsdienstverweigerung, 2022 waren es bereits fast 1.000 Anträge und die Zahl steigt bis heute kontinuierlich an. Diese Entwicklungen zeigen, dass das Interesse an einer Kriegsdienstverweigerung stark im Kommen ist und viele junge Menschen sich Gedanken über ihren Platz in der Gesellschaft machen.

Mit den Informationen und der Unterstützung durch die Beratungsstellen sind die Betroffenen nicht alleine. Sie finden Anlaufstellen, die ihnen helfen, sich in Sachen Kriegsdienstverweigerung orientieren zu können. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, ob der Wehrdienst in Deutschland künftig wieder Pflicht wird.

Quellen: