Aufruhr im Gemeindehaus: Gisela kämpft um ihre Tradition in Bremen!
Neues Buch von Rosa Maria Jiménez-Claussen thematisiert Gemeindefusion und Kirchenasyl in Bremen. Premierenlesung am 26. September.

Aufruhr im Gemeindehaus: Gisela kämpft um ihre Tradition in Bremen!
Die Bremer Kulturszene bekommt mit dem neuen Roman „Aufruhr im Gemeindehaus“ von Rosa Maria Jiménez-Claussen frischen Wind. Er beleuchtet nicht nur die Herausforderungen der Gemeindefusion und den schwindenden Zuspruch zu den traditionellen Kirchen, sondern thematisiert auch das aktuelle Konzept des Kirchenasyls. Die Autorin, die unter dem Pseudonym Flora Montán schreibt, zeigt in ihrem neuesten Werk eindringlich, wie aktuelle gesellschaftliche Konflikte und queere Themen in das Leben einer Küsterin namens Gisela eingreifen.
Gisela kämpft gegen die Fusion ihrer traditionellen Gemeinde mit einer liberaleren Gemeinde. Dabei erhält sie Unterstützung von ihrem Enkel und dem Hausmeister Klaus, der progressive Werte vertritt. Ihre Enkelin möchte sich in der liberalen Gemeinde konfirmieren lassen und sorgt in den sozialen Medien für Furore, indem sie mithilfe Künstlicher Intelligenz überzeugende Videos produziert. Die Geschichte wird durch die Einbindung von Kirchenasyl bereichert, ein Thema, das kurz vor der Fertigstellung des Buches noch aufgenommen wurde.Weser-Kurier berichtet.
Ein Spiegel der Realität
Die politischen und sozialen Rahmenbedingungen für das Kirchenasyl sind seit einiger Zeit angespannt. Im Dezember 2024 gab es eine hitzige Diskussion um die versuchte Abschiebung eines 25-jährigen Somaliers, der sich in einem Bremer Kirchenasyl aufhielt. Kirchen, die Asylsuchende aufnehmen, sind verpflichtet, ein Dossier für das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) zu erstellen. Allerdings wird die Mehrheit dieser Dossiers nicht als Härtefall anerkannt, was die Möglichkeiten für ein Kirchenasyl erheblich einschränkt. Der Innensenator Ulrich Mäurer kritisierte die Situation scharf, da Bremen im Jahr 2024 mit 200 Fällen die meisten Kirchenasyl-Fälle deutschlandweit verzeichnete.Buten un Binnen informiert.
Insgesamt gab es im Jahr 2024 einen Anstieg der Kirchenasylfälle in Deutschland auf 2.386, wobei fast alle Fälle sogenannte Dublin-Fälle betrafen. Migrationsforscher warnen davor, dass das Kirchenasyl oft als einzige Möglichkeit erscheint, um Abschiebungen zu verhindern. Diese moralische Verantwortung führt zu innerkirchlichen Spannungen, besonders wenn das BAMF Dossiers oft nicht bearbeitet.Kirche und Leben hebt hervor.
Die Lesung in Bremen
Die Premierenlesung von „Aufruhr im Gemeindehaus“ findet am 26. September in Bremen statt, und der Eintritt ist frei! Die Autorin wird weiterhin Lesungen am 7. und 23. November anbieten. Mit 368 Seiten ist das Buch im Verlag BOD für 14,99 Euro erhältlich. Fans der ersten Romanreihe von Jiménez-Claussen, „Denn dein ist die Liebe“, können sich freuen, dass die Geschichte um Gisela und ihre Gemeinde weitergeht. Die Schilderung von Polizeieinsätzen und persönlichen Konflikten im Buch geben den Leser:innen einen realistischer Blick auf die ethischen Herausforderungen, die in der heutigen Gesellschaft existieren.
So wird „Aufruhr im Gemeindehaus“ nicht nur ein aufregender Roman, sondern auch ein Stück aktuelle Gesellschaftskritik. Gisela stellt sich mutig gegen die Fusion ihrer Gemeinde und findet Wege, um ihre Überzeugungen zu verteidigen, während zeitgleich das Kirchenasyl ein Licht auf die dringenden Fragen in der Asylpolitik wirft.