Wohnraumkrise in Bremen: 40.000 Studierende suchen verzweifelt nach Plätzen!
Studierende und Azubis in Bremen suchen dringend nach bezahlbarem Wohnraum. Mietpreise steigen, während die Nachfrage hoch bleibt.

Wohnraumkrise in Bremen: 40.000 Studierende suchen verzweifelt nach Plätzen!
In Bremen zeichnet sich eine angespannte Wohnsituation für Studierende und Auszubildende ab. Aktuell leben rund 40.000 Studierende und etwa 13.000 Auszubildende in der Hansestadt, wo bezahlbarer Wohnraum zunehmend zur Mangelware wird. Sechs Wochen vor dem Semesterstart ist die Wohnungssuche alles andere als ein Spaziergang. Besonders WG-Besichtigungen erfreuen sich großer Beliebtheit, wobei sich jedoch meist keine langen Warteschlangen bilden. Die Mietpreise steigen indes stetig – eine Entwicklung, die durch den Ukraine-Krieg und die bereits erhöhten Energiepreise verstärkt wird. Laut butenunbinnen.de liegt die durchschnittliche Miete für eine Unterkunft des Studierendenwerks bei 327 Euro monatlich. Wer auf der Suche nach einem Zimmer in einer WG ist, muss meist mit 450 bis 650 Euro rechnen, während für ein kleines Apartment schnell 900 bis 1.200 Euro fällig werden.
Besonders für BAföG-Empfänger wird es eng, da diese nur mit 380 Euro Warmmiete auskommen müssen. Immer mehr Vermieter bieten wohnungssuchenden Studierenden möblierte Zimmer in WGs an, doch die Tradition der größeren Wohnungen, die früher oft von mehreren Studierenden bewohnt wurden, neigt sich dem Ende zu. Das Studierendenwerk Bremen hat zur Zeit rund 2.250 Plätze in Bremen und Bremerhaven zur Verfügung, von denen einige noch belegt werden können. Zudem wird ein neues Wohngebäude in Horn errichtet, um der wachsenden Nachfrage nach Wohnraum gerecht zu werden. Für ein Apartment nach Antragstellung muss man etwa ein Jahr Wartezeit einplanen.
Die Herausforderungen für Auszubildende
Die Situation für Ausbildungsberufe ist ähnlich angespannt. Ab dem 1. Oktober eröffnet das erste Azubi-Wohnheim in Bremen mit 66 Plätzen zu einer Warmmiete von 350 Euro. Trotz dieser Neuerung sind bereits Wartelisten vorhanden. Das Bedürfnis nach solchen Wohnheimen ist vor allem darauf zurückzuführen, dass viele Ausbildungsberufe auch internationale Bewerber anziehen. Die Vergabe erfolgt nach sozio-ökonomischen Gesichtspunkten, wobei es gleich vier Wartelisten gibt. Dieses Pilotprojekt wird von einer gemeinnützigen GmbH betreut und von der Azubiwerk Bremen verwaltet.
Die generelle Wohnsituation wird zusätzlich dadurch kompliziert, dass viele Studierende und Auszubildende gerne bei älteren Menschen wohnen würden, um im Gegenzug für Hilfe im Haushalt zu leisten, jedoch dies in der Praxis eher selten in Anspruch nehmen. Hierbei gilt es vor allem, die Ungezwungenheit des Teilens von Bad oder Küche mit einem anfangs fremden Menschen zu überwinden.
Eine Übersicht über die Wohnmöglichkeiten
Das Angebot an Wohnräumen ist vielfältig, doch die Bezahlen wird für viele zur Herausforderung. Insgesamt stehen in Bremen 2.139 Plätze in 11 Wohnanlagen sowie 106 Plätze in Bremerhaven zur Verfügung. Platze im Wohnheim sind staatlich gefördert und stellen somit die günstigste Wohnform dar. Private Wohnheime kosten hingegen bis zu 700 Euro monatlich und sind oft lediglich als Übergangslösungen geeignet.
Obwohl es hilfreiche Berichte über die aktuelle Mietpreisentwicklung gibt, bleibt unbestritten, dass häufig nur auf Wohnportalen nicht inserierte Zimmer zu den günstigeren Angeboten zählen. So verhalf die Soziale Erhebung des Deutschen Studentenwerks zu interessanten Einblicken, wobei die Mietkosten 2021 in 68 Städten erfasst wurden und diese bis Ende 2025 voraussichtlich um 18 % steigen werden. In Städten wie München wird bereits eine Warmmiete von 720 Euro für WG-Zimmer realistisch, was die Problematik schöner denn je verdeutlicht.
Für Studierende in Bremen bleibt zusammenfassend zu sagen: Die Wohnungssituation ist zwar herausfordernd, es gibt jedoch Möglichkeiten und Anlaufstellen, um letztlich die passende Bleibe zu finden. Eine offene Sprechstunde des Studierendenwerks hilft dabei, Fragen zur Wohnungssuche zu klären – ab 4. September immer montags und donnerstags.