Klinikfusion in Bremen: 22 Millionen Euro teurer und verspätet!
Klinikum Bremen-Mitte plant eine kostspielige Fusion mit Krankenhaus „Links der Weser“, die regionale Versorgungsqualität verbessern soll.

Klinikfusion in Bremen: 22 Millionen Euro teurer und verspätet!
In Bremen tut sich was in der Gesundheitslandschaft. Das Klinikum Bremen-Mitte hat große Pläne, die nun aber teurer und zeitlich später umgesetzt werden müssen als ursprünglich gedacht. Die Fusion mit dem Krankenhaus „Links der Weser“ ist einen entscheidenden Schritt vorangekommen, aber die aktuellen Kostenschätzungen liegen bei rund 170 Millionen Euro, was etwa 14 Prozent über den anfangs veranschlagten 148 Millionen Euro liegt. Obwohl diese Kostensteigerung im üblichen Rahmen von bis zu 20 Prozent bewegt, sind die Verantwortlichen dennoch gefordert, die komplexen Bauabschnitte rechtzeitig zu meistern, insbesondere hinsichtlich der Statik des Lückenschlusses, der einige Herausforderungen mit sich bringt.
Die Bauarbeiten am Klinikum Bremen-Mitte zielen darauf ab, Platz für Herzkatheterlabore und Herz-OPs zu schaffen und die bestehenden Klinikgebäude besser miteinander zu verbinden. Hierbei zeigt sich, dass nicht nur die Ausmaße der Bauarbeiten gewachsen sind, sondern auch der technische Aufwand, wie beispielsweise tiefere und größere Pfahlgründungen sowie aufwendige Verlegungen von Grundleitungen. Zudem stellte sich heraus, dass eine geplante Zwischendecke in Haus 1 aus statischen Gründen nicht eingebaut werden kann. Dies bedeutet leider, dass ein Teil des Gebäudes abgerissen und neu errichtet werden muss. Aufgrund dieser Herausforderungen verschiebt sich der Zeitplan für den Lückenschluss, der nun erst im November 2029 fertiggestellt sein soll.
Strategische Bedeutung der Fusion
Dr. Dorothea Dreizehnter, die Geschäftsführerin Medizin der Geno, betont die strategische Bedeutung dieses Projekts für die Versorgungssicherheit in Bremen und der Region. Diese Fusion erfolgt zu einem Zeitpunkt, da Krankenhäuser bis Ende 2030 ohne wettbewerbsrechtliche Prüfung fusionieren dürfen, was durch die Krankenhausreform des Bundes ermöglicht wird. Dieses Gesetz zielt darauf ab, die Versorgungsstrukturen in Deutschland zu verbessern und eine stärkere Zentralisierung sowie Spezialisierung zu fördern. Die notwendigen Befürwortungen der Fusion müssen allerdings von der zuständigen Landesbehörde kommen, was einen zusätzlichen Schritt im Prozess darstellt, wie auf Ärzteblatt berichtet wird.
Die anstehende Krankenhausreform beinhaltet 65 Leistungsgruppen mit spezifischen Vorgaben zu Personal und technischer Ausstattung. Dies wird unter anderem durch eine Vorhaltevergütung unterstützt, die 60 Prozent der bisherigen diagnosebezogenen Fallpauschalen (DRG) ausmacht, wobei die Reform ab 2025 in Kraft treten soll. Ziel ist es, Druck von den Kliniken zu nehmen und deren Wirtschaftlichkeit zu verbessern, besonders in ländlichen Regionen, wo viele Häuser von finanziellen Schwierigkeiten betroffen sind.
Der Weg in die Zukunft
Angesichts der zunehmenden Herausforderungen in der Gesundheitsversorgung besteht ein breiter Konsens darüber, dass die Reform an essenzieller Bedeutung zulegt. Lauterbach, der Bundesgesundheitsminister, hat festgelegt, dass der Transformationsfonds, der mit rund 50 Milliarden Euro dotiert ist, zur wirtschaftlichen Entlastung der Krankenhäuser beitragen soll. Diese Mittel sind für Umstrukturierungen zwischen 2026 und 2035 vorgesehen und sollen helfen, die Grundversorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten, zu sichern.
In einem Gesundheitswesen, das sich im stetigen Wandel befindet, bleibt abzuwarten, wie sich die aktuelle Fusion des Klinikums Bremen-Mitte in den nächsten Jahren entwickeln wird. Eines ist sicher: Die Herausforderungen sind groß, aber die Bestrebungen, die medizinische Versorgung zu verbessern, sind aus den aktuellen Reformen deutlich abzulesen.