Kostenexplosion beim Umzug: Klinikum Links der Weser wird teurer!

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Der Umzug des Klinikums Links der Weser nach Mitte verzögert sich bis Ende 2029, Kosten steigen auf 170 Millionen Euro.

Der Umzug des Klinikums Links der Weser nach Mitte verzögert sich bis Ende 2029, Kosten steigen auf 170 Millionen Euro.
Der Umzug des Klinikums Links der Weser nach Mitte verzögert sich bis Ende 2029, Kosten steigen auf 170 Millionen Euro.

Kostenexplosion beim Umzug: Klinikum Links der Weser wird teurer!

Die Pläne für den Umzug des Klinikums Links der Weser (LdW) nach Mitte, die bereits seit zwei Jahren feststehen, nehmen ungeahnte Ausmaße an. Wie buten un binnen berichtet, hat der städtische Klinikverbund Gesundheit Nord (Geno) die Kosten für das Projekt massiv nach oben korrigiert. Ursprünglich waren 118 Millionen Euro angedacht, doch nun belaufen sich die geschätzten Gesamtkosten auf 170 Millionen Euro – eine Steigerung um satte 52 Millionen Euro.

Doch damit nicht genug: Der Umzug, der ursprünglich für 2028 geplant war, wird sich auf Ende 2029 verzögern. Damit bleibt den Verantwortlichen nicht nur eine gesalzene Rechnung, sondern auch ein verlängertes Warten auf die neue Heimat der Herzmedizin.

Komplexe Bauarbeiten und notwendige Umstrukturierungen

Die umfangreichen Bauarbeiten am Klinikum Mitte sowie der Teilabriss des Standorts in Kattenturm haben bereits für zahlreiche Kostenerhöhungen gesorgt. Bedenken gibt es auch von Kritikern des Umzugs, die Zweifel anmelden, ob der Aufwand für die Verlagerung der medizinischen Fachabteilungen tatsächlich wirtschaftlich sinnvoll ist und nicht höher als die Sanierung des Altbaus ausfällt. Immerhin soll die Verlagerung nicht nur Kostensenkungen, sondern auch eine Kapazitätsreduktion um etwa 500 Betten mit sich bringen – als betriebswirtschaftlich notwendig erachtet.

Ein entscheidendes Element bei der Realisierung dieses Projekts wird das Finanzierungskonzept sein. Der Umzug erfordert eine belastbare Finanzierung durch Geno-Eigenmittel sowie Zuschüsse aus EU-, Bundes- und Landesmitteln. Diese Aspekte werden in der Beschlussvorlage für den Aufsichtsrat besprochen, die am Freitag auf der Tagesordnung steht. Noch ist unklar, wie die Baukosten endgültig gedeckt werden können, doch die Verantwortlichen sind optimistisch, dass ein tragfähiges Konzept in den nächsten Planungsschritten vorgelegt wird.

Aktuelle Herausforderungen im Kliniksektor

Die Situation ist jedoch nicht nur lokal von Bedeutung. PwC beleuchtet in ihren aktuellen Studien, dass deutsche Krankenhäuser in den kommenden Jahren umfassend in Gebäude und Infrastruktur investieren müssen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Der Investitionsrückstand und die anhaltenden Herausforderungen, unter anderem durch die COVID-19-Pandemie und steigende Betriebskosten aufgrund des Ukrainekriegs, werfen Fragen auf. Der Abnutzungsgrad der Anlagen lag 2021 bereits bei 58 Prozent – ein beunruhigendes Zeichen für die gesamte Gesundheitsversorgung.

Mit dem Umzug des Klinikums Links der Weser an den neuen Standort in Mitte wird nicht nur ein wesentlicher Schritt für die lokale Gesundheitsversorgung unternommen, sondern auch ein starkes Signal für die Dringlichkeit von Anpassungen und Investitionen in die Infrastruktur geschickt. Wie die Entwicklung weitergeht, bleibt abzuwarten – fest steht jedoch, dass die kommenden Jahre für das Klinikum und die gesamte Branche entscheidend sein werden.

Ein Blick in die Zukunft

Die Herzmedizin wird in Neubauten auf dem Gelände des Klinikums Mitte untergebracht, inclusive privatwirtschaftlicher Fachpraxen für Kardiologie und Elektrophysiologie. Mit dem Bauprogramm sollen Arbeitsabläufe optimiert und die Patientenversorgung verbessert werden. Dennoch bleibt die Frage, ob die geplanten Maßnahmen alle Erwartungen erfüllen und rechtzeitig realisiert werden können. Baubeginn ist für September 2026 eingeplant, und eine Kostenentwicklung, die seit 2023 mehrfach angepasst wurde, wirft die Frage auf, ob es in Zukunft zu weiteren Anpassungen kommen wird.

Das Klinikum Links der Weser steht vor einer großen Herausforderung, und die lokale Bevölkerung wird hoffnungsfroh auf die Umsetzung der ambitionierten Pläne blicken. Doch wie immer gilt: „A bisserl Geduld“ ist in der Bauplanung oft gefragt.

Quellen: