Günter Tuncel kämpft gegen illegale Wetten im Bremer Amateurfußball
Der Bremer Funktionär Günter Tuncel kämpft gegen illegale Wetten im Amateurfußball und fördert dessen Integrität.

Günter Tuncel kämpft gegen illegale Wetten im Bremer Amateurfußball
Im Bremer Amateurfußball stehen die Zeichen auf Veränderung. Günter Tuncel, ein angesehener Funktionär im Bremer Fußball-Verband (BFV), setzt sich mit aller Kraft gegen die illegalen Wettpraktiken im Amateurbereich ein. Tuncel, der aus einer geflüchteten Großfamilie stammt und als Sozialarbeiter in Bremen tätig ist, hat sich als Trainer der SV Hemelingen nicht nur um sportliche Erfolge bemüht, sondern will auch die Integrität des Fußballs schützen. Trotz der verpassten Aufstiege in höhere Ligen hat er klare Visionen für die Zukunft, einschließlich der Etablierung eines modernen Stadions.
Die Problematik illegaler Wetten auf Amateurfußballspiele ist jedoch nicht neu. Berichte aus Bremen zeigen, dass Spieler sogar auf ihre eigenen Spiele wetten, was zur Gefährdung der sportlichen Fairness beiträgt. Laut dem BFV sind Wetten auf Amateur- und Jugendspiele in Deutschland gemäß dem Glücksspielstaatsvertrag verboten. Trotzdem gibt es zahlreiche illegale Wettangebote, insbesondere aus dem Ausland. Weser Kurier hat über diese besorgniserregenden Entwicklungen berichtet.
Verpflichtungen gegen Wettmanipulation
Tuncel hat eine zweiseitige „Verpflichtungserklärung gegen Spielmanipulation und Sportwetten“ in die Wege geleitet, die alle Vereine der Bremen-Liga erreichen soll. Diese Erklärung sieht vor, dass das Wetten und jede Art der Beeinflussung des Wettbewerbs untersagt sind. Klare Regeln sollen sicherstellen, dass Manipulationsangebote unverzüglich gemeldet werden müssen. So will man den Druck auf die Spieler verringern, die in der Vergangenheit sogar bedroht wurden, um den Ausgang von Spielen zu beeinflussen. Diese Maßnahmen sind auch als Teil der Präventionsstrategie des BFV zu verstehen, die bereits in seiner Strafordnung Vergehen gegen Spielmanipulation und Wettverbote verankert hat.
Auf der Webseite des Bremer Fußball-Verbandes wird darauf hingewiesen, dass die aktive Teilnahme an illegalen Wettgeschäften ernste rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann und Verbote für alle Spieler, Schiedsrichter und Trainer klar festgelegt sind. Der BFV fordert interessierte Vereine auf, sich über die Möglichkeiten der Prävention zu informieren und nötigenfalls die bereitgestellten Formulare zu nutzen, auch wenn eine Verpflichtung zur Nutzung nicht besteht.
Ein internationaler Wettmarkt
Die Situation wird zusätzlich durch ausländische Wettseiten kompliziert, die Wetten auf Amateurspiele anbieten und somit die Anfälligkeit für Manipulationen erhöhen. Daten von Amateurspielen werden häufig an die Wettindustrie geliefert, um Live-Wetten zu ermöglichen – und das trotz des Verbots. Tagesschau hat aufgedeckt, dass zuletzt über 2.700 Amateurspiele in Deutschland von sogenannten Datenscouts erfasst wurden. Diese Scouts übertragen Spielereignisse in Echtzeit, was für Wettanbieter von großem Interesse ist.
Die Gefahren des Glücksspiels sind mittlerweile bekannt, und der Psychologe Tobias Hayer hebt das hohe Suchtpotenzial von Live-Wetten hervor. Immerhin gelten in Deutschland rund 1,3 Millionen Menschen als glücksspielsüchtig, darunter auch viele Amateurfußballer. Diese Entwicklung steigert den Druck auf die Verantwortlichen, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um den Amateurfußball von illegalen Einflüssen zu befreien.
Angesichts der Vielschichtigkeit dieses Themas bleibt abzuwarten, ob die neuen Maßnahmen des BFV die erhoffte Wirkung zeigen. Die Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen jedoch, dass hier viel ansteht, um die Integrität des Bremer Amateurfußballs nachhaltig zu sichern.