Sicherheitsnetz für Bremer Jugendliche: Neue Wohngruppe eröffnet!
Am 1. September 2025 eröffneten die Johanniter in Bremen eine Wohngruppe für belastete Jugendliche mit vielfältigen Einschränkungen.

Sicherheitsnetz für Bremer Jugendliche: Neue Wohngruppe eröffnet!
Am 1. September dieses Jahres hat die Johanniter-Jugendhilfe (Joju) in Bremen eine neue Wohngruppe eröffnet, die als sicherer Hafen für Kinder und Jugendliche mit psychischen, seelischen oder körperlichen Belastungen dienen soll. Der Bedarf ist groß: Viele dieser jungen Menschen haben bereits verschiedene Wohnformen durchlaufen und konnten dort nicht dauerhaft bleiben. Mit der neuen Einrichtung wird nun versucht, ihnen eine echte Perspektive zu bieten, wie [Weser-Kurier] berichtet.
Die Einrichtung befindet sich im Medicum an der Züricher Straße und bietet insgesamt 13 stationäre Plätze für Heranwachsende im Alter von 10 bis 17 Jahren, wobei in Ausnahmefällen auch eine Betreuung bis zum 21. Lebensjahr möglich ist. Aktuell wohnen dort bereits fünf junge Leute, die von einem intensiven Betreuungsteam aus zwei Fachkräften pro Kind unterstützt werden. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den individuellen Bedürfnissen der Kinder, die oft komplexe Diagnosen mitbringen, darunter Autismus, Schizophrenie oder Fetale Alkoholspektrumstörung (FASD).
Ein Herzensprojekt mit vielen Facetten
Der Aufbau des Teams erfolgt schrittweise: So sollen die 18 aktuell angestellten Mitarbeiter bis auf etwa 30 wachsen, wobei Fachkräfte mit besonderen Talenten, sei es in der Musik oder im Handwerk, Teil des Teams sein werden. Dies ist Teil des pädagogischen Ansatzes, der darauf abzielt, Gemeinschaft und individuelle Grenzen der Bewohner zu fördern. In den weitläufigen, barrierearmen Räumlichkeiten stehen den Kindern Apartments, Rückzugsmöglichkeiten und Gemeinschaftsbereiche zur Verfügung.
Zusätzlich zur Lebensraumgestaltung spielt die Unterstützung im Alltag eine zentrale Rolle. Schulassistenz, alternative Schulangebote sowie kreative und handwerkliche Aktivitäten sorgen dafür, dass die jungen Menschen nicht nur betreut, sondern aktiv in die Gesellschaft integriert werden. Das Ziel der Einrichtung ist es, den Kindern und Jugendlichen zu helfen, Krisen gemeinsam zu bewältigen und ihnen klarzumachen, dass sie trotz ihrer Schwierigkeiten einen Platz in der Gesellschaft haben.
Umfassende Unterstützung durch Eingliederungshilfe
Ein wesentlicher Aspekt dieser Initiative ist die Eingliederungshilfe, die für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit seelischen Behinderungen bereitgestellt wird. Sie haben Anspruch auf verschiedene Leistungen, die helfen sollen, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu sichern. Dazu zählen unter anderem medizinische Rehabilitation, Hilfen zur angemessenen Schulbildung und Unterstützungsangebote für die berufliche Ausbildung, wie [Familienportal] und [Betanet] eindringlich erklären.
Die Unterstützung erfolgt durch unterschiedliche Formen wie ambulante Hilfe, teilstationäre Einrichtungen und stationäre Wohnformen. Ein Antrag auf Eingliederungshilfe kann einfach beim zuständigen Jugendamt gestellt werden. Dort wird dann geprüft, ob die Voraussetzungen für eine Förderleistung erfüllt sind, was in der Regel eine fachliche Stellungnahme durch einen Arzt oder Psychotherapeuten erforderlich macht.
Mit der neuen Wohngruppe in Bremen setzt die Johanniter-Jugendhilfe nicht nur auf individuelle Förderung, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zur gesellschaftlichen Akzeptanz von Kindern und Jugendlichen mit seelischen Beeinträchtigungen. Wenn alles gut läuft, könnten diese jungen Menschen neue Lebenswege einschlagen und endlich die Unterstützung erhalten, die sie benötigen. So sehen die Verantwortlichen in Bremen das Projekt auch als Vorbild, das bereits vor den weitreichenden Änderungen des Kinder- und Jugendstärkungsgesetzes 2028 umgesetzt werden konnte.