Ende einer Ära: Café Rotheo schließt – Was bleibt für Kattenturm?

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Das Bistro Rotheo in Kattenturm schließt 2026. Gäste zeigen Trauer über das Ende dieser inklusiven Begegnungsstätte.

Das Bistro Rotheo in Kattenturm schließt 2026. Gäste zeigen Trauer über das Ende dieser inklusiven Begegnungsstätte.
Das Bistro Rotheo in Kattenturm schließt 2026. Gäste zeigen Trauer über das Ende dieser inklusiven Begegnungsstätte.

Ende einer Ära: Café Rotheo schließt – Was bleibt für Kattenturm?

Nachrichten aus Kattenturm bringen eine traurige Ankündigung mit sich: Das beliebte Café Rotheo wird Ende Februar 2026 seine Türen schließen. Diese Bestätigung kam von Ludwig Lagershausen, dem Geschäftsführer der Selbstverständlich GmbH, die für den Martinsclub tätig ist. Das Rotheo, ein Ort des Zusammenkommens und der Inklusion, wird von den Gästen, insbesondere von einer Rollstuhlfahrerin, die ihre Trauer über das bevorstehende Ende äußerte, schmerzlich vermisst.

Wie der Weser Report berichtet, musste die Entscheidung zur Schließung aufgrund finanzieller und personeller Schwierigkeiten getroffen werden. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind alles andere als rosig: Inflation, Fachkräftemangel und gestiegene Preise für Energie und Lebensmittel haben das Rotheo vor massive Herausforderungen gestellt. Trotz einer treuen Stammkundschaft reichte der Umsatz nicht aus, um das Bistro rentabel zu halten. Der Mietvertrag mit Brebau wurde bereits gekündigt, und Besucher sind enttäuscht von dieser Entwicklung.

Das Rotheo als soziale Institution

Das Bistro Rotheo war weit mehr als nur ein Ort für eine gute Tasse Kaffee oder ein schnelles Mittagessen. Es war ein wichtiger sozialer Treffpunkt mit inklusiver Ausrichtung. Hier arbeiteten Mitarbeitende mit und ohne Behinderung Hand in Hand, und das Motto „Bunt schmeckt besser“ verkörperte die Vielfalt der Belegschaft und Gäste. Laut Aktion Mensch wird das Bistro vor allem für Mittagstische, Kaffeepausen und Nachbarschaftstreffen geschätzt. Zudem wurden Verpflegungsservices für Kitas und Schulen angeboten.

Die Corona-Pandemie stellte das Rotheo auf die Probe. Mit geschlossenen Kitas und Schulen und den Beschränkungen im Bistro musste das Team neue Wege finden, um den Betrieb aufrechtzuerhalten. Ein erfolgreiches Außer-Haus-Angebot und Lieferservice wurden implementiert, um die Gäste weiterhin zu bedienen und die Einnahmen zu sichern.

Zukunftsperspektiven in der Nachbarschaft

Trotz der schweren Entscheidung zur Schließung zeigt sich der Martinsclub optimistisch, dass die sozialen Leistungen im Ortsteil Kattenturm erhalten bleiben können. Lagershausen und sein Team haben bereits angekündigt, dass die Beschäftigten des Rotheo nicht auf der Straße sitzen bleiben müssen. Stattdessen werden sie Angebote für eine Anstellung in anderen inklusiven Gastronomien in Huckelriede oder Walle erhalten. An diesen Standorten sind außerdem Ausbau und Weiterentwicklung der Angebote geplant.

Die Schließung des Rotheo hinterlässt eine Lücke, die es zu schließen gilt. Wie der Diakonie anmerkt, ist es wichtig, dass die Gemeinschaft sich zusammenfindet, um die inklusive Idee weiterhin lebendig zu halten. Der Martinsclub ruft dazu auf, Unterstützung von politischer Seite zu suchen, um neue Begegnungsstätten in Kattenturm zu schaffen und das soziale Miteinander zu fördern. Es bleibt zu hoffen, dass die Gemeinschaft in Bremen zusammenkommt, um die wertvolle Arbeit des Rotheo auf andere Weise fortzuführen.

Quellen: